LeserInnenbriefe
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Zutreffendere Charakterisierung

betr.: „Jetzt helfen nur noch Fakten“, taz vom 3. 3. 16

Das Programm des republikanischen US-Präsidentschaftskandidaten wird als „löchrig“, seine Positionen als „schwankend“, seine Auftritte als „politische Raserei“ bezeichnet. Eine zutreffendere Charakterisierung müsste lauten: „Faschistoide Großmachtpropaganda, deren Umsetzung die Hoffnung auf eine friedlichere Welt komplett zerstören würde.“ LOTHAR PICHT, Sandhausen

60er-Jahre-Rollenverständnis

betr.: „Charsharing immer gefragter“, taz vom 2. 3. 16“

Wie unsensibel ist denn die Redakteurin, die das Foto zum Thema aussuchte? „Der Mann am Steuer und das rosa gekleidete Frauchen darf mit.“ Diese kleinen Dinge sind es, die die Rückkehr zum Rollenverständnis der 60er Jahre fördern.

MANUELA GUSKY, Wuppertal

Das Recht der Unterdrückten

betr.: „Das Völkerrecht verschwerbelt“, taz vom 2. 3. 16

Von 1884 bis 1975 war die „Sahara occidental“ eine spanische Kolonie. Nach dem Tod des Diktators Franco gab Spanien die Westsahara auf. Die rechtmäßigen Bewohner des Landes, die Saharauis, konnten ihre neue Freiheit aber nicht genießen, denn Marokko annektierte das Land und beging völkermordähnliche Verbrechen an den Saharauis. 160.000 gelang die Flucht in die algerische Wüste östlich von Tindouf.

Mitten in der glühenden Geröll- und Sandwüste entstanden Zelt- und Lehmhaus-Städte. Vor genau 40 Jahren, am 27. 2. 1976, wurde die „Republik im Exil“, die unabhängige „Demokratische Arabische Republik Sahara“ (DARS), gegründet. Die UNO versprach den Saharauis ein Referendum und die Rückkehr in ihr Land. Darauf wartet das kleine Volk immer noch.

Die wenigen in der Westsahara gebliebenen Saharauis werden brutal unterdrückt, Folter ist an der Tagesordnung.

Unser Innenminister de Maizière hat nun einen schmutzigen Deal mit Marokko eingefädelt: Um marokkanische Flüchtlinge schnell abschieben zu können, erklärte er den Folterstaat Marokko flugs zu einem „sicheren Herkunftsland“ und verriet gleichzeitig das Volk der Saharauis, indem er Marokko „im Fall der Westsahara“ Unterstützung zusagte. Angesichts solcher Vorgänge drängt sich die Frage auf: Ist Deutschland noch ein Rechtsstaat? Was gilt uns das Recht der Unterdrückten?

WINFRIED EISENBERG, Herford