piwik no script img

POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird in der Schreina47 (Schreinerstraße 47, 20 Uhr) ein Brandenburg-Abend mit Exil-Brandenburger_innen stattfinden. Unter anderem werden Manja Präkels und Markus Liske ihr Buch „Vorsicht Volk! Oder: Bewegungen im Wahn“ vorstellen, hernach wird diskutiert über Wladimir Putin und Thilo ­Sarrazin, über Linke, die Rechte sein wollen, und Rechte, die sich für Linke halten (wie jüngst lustigerweise der Meta­phernmurmler Peter ­Sloterdijk); in ihren Gruppen gegen die ­vorgeblich „verjudete“ Wall Street stehen viele dann allerdings friedlich beieinander. Wer ist nun also „das Volk“ und was will dieses?

Zeitgleich wird im Zielona Gora (Grünberger Straße 73, 20 Uhr) über „Die neue Rechte in Frankreich nach den Anschlägen in Paris“ gesprochen, die versucht, aus den antisemitischen Anschlägen – deren Ziele der politischen Ideologie einiger Mitglieder des Front National durchaus richtig vorkommen dürften – politischen Gewinn zu ziehen. Bernhard Schmid, der seit Jahr und Tag aus Paris berichtet, zeigt auf, warum sich inzwischen in einer Studie ein knappes Drittel der befragten Französinnen und Franzosen vorstellen kann, bei Präsidentschaftswahlen für die rechtsextreme Politikerin Marine Le Pen zu stimmen. Doch liegt dies allein an den Anschlägen? Oder befindet sich Le Pen im Gleichschritt mit den Rechtsextremen aus ganz Europa? Schmid wird für Aufklärung sorgen.

Am Samstag wird in der Baiz (Schönhauser Allee 26a, 19 Uhr) die Frage „Stell Dir vor, das Jobcenter forscht Dich aus und keine*n interessiert’s?“ gestellt. Anna Biselli von netzpolitik.org und die Veranstalter_innen der Reihe „Die 1000 Augen des Jobcenters – Überwachung und Kontrolle von Erwerbslosen“ gehen der Frage nach, warum die Kontrolle und Disziplinierung von Erwerbslosen so gar keine Rolle spielt bei der immer noch vorherrschenden Aufregung über Überwachung durch – etwa – die NSA? Liegt es daran, dass das Jobcenter keine Adresse in den USA hat? Oder geht es um den sogenannten Klassismus? Wir werden sehen.

Der Dienstag dann wird an nämlichem Ort und zur gleichen Uhrzeit auch zum Austragungspunkt der Frage nach dem „neuen ‚Feminismus‘ von Rechts“, der sich breitmacht, seit in Köln die Übergriffe der Silvesternacht stattfanden. Sind, wenn nur abgeschoben werden kann, der AfD sogar Frauenrechte lieb und teuer? Wird andererseits die katastrophale Situation von geflüchteten Frauen in Deutschland je beachtet? Diesen beiden Fragen gehen die Veranstalter_innen nach. Alice Schwarzers Nationalfeminismus ist bei der Veranstaltung denkbar ungern gesehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen