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Schockierende Prangermethoden

betr.: „Musikalische Lebenswelten am rechten Rand“, „NEONAZIS GEHACKT“, taz nrw vom 19.10.05Gilt im Kampf gegen den Faschismus jetzt frei nach rechten Songtexten auch die Parole „Neonazis haben Namen und Adressen“? Dass einzelne Antifaschisten offenbar vergessen, warum sie noch gleich gegen die Faschisten sind und mit Denunziationslisten denjenigen bedienen, der wissen will, „ob in seiner Nachbarschaft Rechts-Rock-Interessenten wohnen“, und so deren eigene Methoden verwenden, ist schlimm genug: Auch Neonazis haben Bürgerrechte, u.a. auf Datenschutz, und deswegen hat diese Frage niemanden zu interessieren (so lange es nicht um Straftaten geht). Und wer weiß auch, ob einige der so an den Pranger Gestellten nicht nur aus Neugier, jugendlicher Unbedarftheit oder vielleicht sogar dem berechtigten Interesse, sich über diese Szene zu informieren, in die entsprechenden Datenlisten geraten sind? Dass aber die taz derartige Pranger-Methoden völlig unkritisch übernimmt, [...], schockiert mich.CHRISTOPH GREVELS, DuisburgEs ist zweifellos eine amüsante Idee einiger Antifa-AktivistInnen, Nazi-Onlineshops zu hacken und die Kundenlisten zwecks öffentlicher Anprangerung zu veröffentlichen. Sollen sie machen. Aber, liebe taz: als kategorischer Imperativ ist „du sollst deines Nächsten Seiten hacken und seine Daten klauen, sofern du findest, dass er ein Arschloch ist“ nun wahrlich nicht zu gebrauchen. Daher finde ich es auch nicht besonders intelligent, einen entsprechenden Link auf gestohlene Daten zu veröffentlichen, dazu mit einem Text, der das als eine Art „Leserservice“ anpreist. JÖRG NETTINGSMEIER, Essen

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