LeserInnenbriefe
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Heuchlerische Lippenbekenntnisse

Betr.: „Prekär im Staatsdienst“, taz.bremen vom 04. 03. 16

Die letzte Anpassung der DozentInnen-Honorare liegt sechs Jahre zurück und davor gab es zehn Jahre keinen Inflationsausgleich bei der Bremer Volkshochschule. Als ehemaliger Bevollmächtigter der Regionalverbände Bremen und Weser-Ems im Bundesverband der Bilanzbuchhalter frage ich mich: Was sagt uns das über den Wert von Weiterbildung in unserer Gesellschaft aus? Was sagt das über die rot-grüne Bildungs- und Kulturpolitik aus? Außer, dass wie immer mit zweierlei Maß gemessen wird, nichts. Die angestellten und verbeamteten Lehrer bekommen die jährlichen Tarifsteigerungen und den VHS-Kollegen werden diese selbstverständlich vorenthalten. Was hat das mit einer sozial gerechten Gesellschaft zu tun? Wenn man den freiberuflichen VHS-DozentInnen nicht einmal den Bremer Mindestlohn zahlt, dann kann man wohl nur von heuchlerischen rot-grünen Lippenbekenntnissen sprechen, die im „Praxis-Test“ versagen. Für diese menschenverachtende Politik sollte jeder Bürgerschaftsabgeordnete dem rot-grünen Senat deutlich das Misstrauen aussprechen.  KLAUS JÜRGEN LEWIN, Bremen

Dem Hochwasserschutz geopfert

Betr.: „Basta mit Platanen“, taz.bremen 29. 02. 16

Ich bin erschüttert über das Vorhaben, an der sogenannten Stadtstrecke entlang dem linken Weserufer (...) 125 prächtige (...) Platanen zu fällen und sie damit dem Hochwasserschutz zu opfern. Gewiss, auch wir alle werden dem von uns Menschen gemachten Klimawandel und dem damit verbundenen Anstieg des Meeresspiegels Tribut zollen müssen. Baubehörde und Umweltsenator Lohse benutzen dabei den Begriff „Hochwasserschutz“ als Totschlagargument und berufen sich immer wieder auf ein Gutachten, das die geplante Fällaktion beinhaltet. Aber man weiß doch, was oft von Gutachten zu halten ist: Sie haben zum Ergebnis, was der Auftraggeber haben möchte. Ich bin davon überzeugt, dass ein anderes Gutachten, das mit der Prämisse, diese Bäume zu erhalten, in Auftrag gegeben würde, zum Resultat käme, die Bäume könnten sehr wohl stehen bleiben und der Hochwasserschutz trotzdem, wenn auch vielleicht etwas teurer, gewährleistet werden. Leider habe ich nicht das Geld, einen Auftrag für solch ein Gutachten zu vergeben. So hoffe ich und bete zu Gott, dass sich Protest gegen die geplante Fällaktion der Bäume formiert, die entgegen den Äußerungen des Umweltsenators nicht nur 80 Jahre, sondern sogar mehrere hundert Jahre alt werden können.  JOACHIM FISCHER, Bremen