Rauchbombe mit Nachspiel

FUSSBALLFANS Weil Wolfsburger Fans zündelten, drohen dem VfL und Hannover 96 Konsequenzen

Die Pyro-Attacke unmittelbar vor dem Anpfiff des „Niedersachsen-Derbys“ der Fußball-Bundesliga zwischen Hannover 96 und dem VfL Wolfsburg (0:4) hat ein Nachspiel. Wie ein Sprecher des Deutschen Fußball-Bunds (DFB) gestern bestätigte, leitet der DFB-Kontrollausschuss ein Ermittlungsverfahren gegen beide Vereine ein. Diese wurden zu einer schriftlichen Stellungnahme aufgefordert.

Eine Rauchbombe aus dem Wolfsburger Fan-Block war am Dienstag direkt auf die 96-Bank geschossen worden. Verletzt wurde dabei niemand. „Unser Doc wurde erwischt, die Hose ist angekokelt“, berichtete ein Sprecher der Hannoveraner. Der VfL Wolfsburg prüft derzeit, ob sich die Verantwortlichen belangen lassen. „Das tolerieren wir nicht. Ich weiß nicht, was sie geritten hat“, hatte Wolfsburgs Manager Klaus Allofs am Dienstag gesagt: „Das kennen wir normalerweise von unseren Fans nicht.“

Es ist nicht das erste Mal, dass Wolfsburger Fans im Rahmen dieser Spielpaarung negativ aufgefallen sind: Vor dem letzten Niedersachsen-Duell im Dezember 2014 hatten VfL-Anhänger vier bengalische Feuer und eine Rauchbombe im Gästeblock gezündet, der Club musste 6.000 Euro Strafe zahlen.

Gestern kündigte der VfL „Sanktionen“ an: „Die Vorfälle von Hannover sind Straftaten und werden für den oder die Täter und auch all jene, die Beihilfe geleistet haben, ernste Konsequenzen nach sich ziehen“, heißt es in einer offiziellen Stellungnahme. Wesentlich deutlichere Worte hatte am Dienstag Hannovers Trainer Thomas Schaaf gefunden: „Das kann kein Fan sein. Wer sowas macht, ist schwach im Kopf. Wenn ich so ein Risiko eingehe, dann hat etwas nicht funktioniert im Kopf.“ Weil der gastgebende Verein für die Sicherheit im Stadion verantwortlich ist, droht auch Hannover eine Strafe.  (dpa)