Industrie – Klimaschutz 1:1

Wachstum Gabriel: Industriestärkung so wichtig wie Klimaschutz

BERLIN rtr | Ein Bündnis aus führenden Vertretern der deutschen Wirtschaft, Gewerkschaften und Politik hat die EU aufgefordert, den Klimaschutz nicht zulasten der Industrie zu bevorzugen. Das Ziel einer Stärkung von Europas Industrie als Treiber von Wohlstand und Wachstum müsse den gleichen Stellenwert wie die Begrenzung von Schadstoff-Emissionen haben, erklärten Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel und das „Bündnis für Industrie“ am Donnerstag in Berlin.

Um die weltweite Spitzenposition der deutschen Industrie auch für die Zukunft abzusichern, bedarf es allerdings nach einer Expertenstudie noch weit mehr: nämlich forcierter Anstrengungen bei den digitalen Technologien in Deutschland.

Die deutsche Industrie sei das Aushängeschild Deutschlands in der Welt, sei „ein starkes Stück Deutschland“, sagte Gabriel. So wichtig Klimaschutzziele seien, so dürften sie doch auch nicht dazu führen, dass wichtige energieintensive Bereiche deswegen aus Deutschland abwanderten. EU-Vizepräsident MarošŠevčovičstellte sich hinter dieses Ziel. „Europa wird nur stark sein, wenn es eine starke Industrie hat“, sagte er. Europa brauche eine starken industriellen Kern, um wettbewerbsfähig zu sein. Ziel müsse sein, den Industrieanteil in der EU um 5 Prozentpunkte auf 20 Prozent zu erhöhen.

In Deutschland ist die Industrie erheblich wichtiger, als sie es in der EU ist. Ihr Anteil am BIP beträgt derzeit 22 Prozent.