Gefängnisrevolte in Kirgisien

BISCHKEK/MOSKAU dpa ■ Nach einer blutigen Gefängnismeuterei in der zentralasiatischen Republik Kirgisien haben hunderte Menschen den Rücktritt von Ministerpräsident Felix Kulow gefordert. Die Teilnehmer der nicht genehmigten Demonstration in der Hauptstadt Bischkek machten Kulow für den Tod des Vorsitzenden des parlamentarischen Rechtsausschusses, Tinitschbek Akmatbajew, verantwortlich, wie die Nachrichtenagentur Akipress meldete. Akmatbajew war am Donnerstag bei Verhandlungen mit Häftlingen in dem Gefängnis bei Bischkek erschossen worden. Eine ursprünglich für gestern geplante Dringlichkeitssitzung des Parlaments zur Lage in der früheren Sowjetrepublik wurde auf heute verschoben. Kulow zeigte sich zum Rücktritt bereit, sollte man ihm ein Verschulden am Tod Akmatbajews nachweisen können. Seit dem Sturz des kirgisischen Präsidenten Askar Akajew im März diesen Jahres ist die Lage in Kirgisien unruhig. Politiker aus dem stärker russifizierten Norden sowie dem islamisch geprägten Süden des verarmten Landes ringen um Einfluss.