5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Pegida schadet dem Tourismus

Am Montag trug in Dresden wieder eine Gruppe Bürger ihre sogenannten Sorgen auf die Straße, 2.500 bis 3.000 Menschen waren es in dieser Woche. Wer immer seltener nach Dresden kommt, das sind hingegen Touristen. Die Zahl der Übernachtungen sank 2015 um 3 Prozent auf 4,3 Millionen – das erste Mal seit sechs Jahren. Vor allem Gäste aus Deutschland bleiben weg. Ganz klar ein Pegida-­Effekt, davon ist das Stadtmar­keting überzeugt. Und eine Image­verbesserung ist nicht in Sicht. Pegida hat sich zuletzt deutlich radikalisiert. Aus Besorgnis wurde offener Fremdenhass.

2. Ein neues Wort: Muf

Der Zuzug von Flüchtlingen bringt es mit sich, dass wir mit vielen neuen Dingen konfrontiert werden, und sei es nur ein unbekannter Begriff: Muf. In Berlin sollen solche sogenannten Modularen Unterkünfte für Flüchtlinge errichtet werden. Muf, das klingt nicht wirklich frisch, aber die Fertighäuser sind ein Fortschritt gegenüber den Alternativen Sporthalle und Container.

3. Die CSU ist de facto Opposition

Die CSU ist Teil der Bundesregierung, das muss an dieser Stelle festgehalten werden, weil sie nicht nur in der Flüchtlingsfrage alles tut, um die Politik der Bundesregierung zu torpedieren. Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) hat nun das geplante Gesetz gegen den Missbrauch von Leiharbeit und Werkverträgen gestoppt. Der Grund: Es gab Widerstand aus der CSU, und das, obwohl zuletzt noch Zugeständnisse an die Arbeitgeber gemacht wurden. Und die CSU, die kann Nahles – Gesetz hin, Gesetz her – nicht einfach entlassen.

4. Preise vergleichen ist schwer

Onlineshopping ist toll, weil der Blick auf eine Preisvergleichsseite reicht, um ein Schnäppchen zu machen. Denkt man. Wie mehrere Verbraucherzentralen nun herausgefunden haben, helfen diese Seiten aber nur begrenzt. Untersucht wurden die bekanntesten Portale für Energieversorger, Flüge und ­Telekommunikationsanbieter. Das Problem: Es werden meist gar nicht alle wichtigen Anbieter gelistet, etwa weil manche nicht die nötige Provision zahlen wollen. Zudem kommen oft zusätzliche Gebühren hinzu.

5. In Österreich wird noch Wert auf Anstand gelegt

Im Prater, dem berühmtem Vergnügungspark in Wien, aß ein Mann einen Döner – ein bisschen scharf, Zwiebel – und musste deswegen rülpsen. Dumm nur, dass zwei Polizisten in der Nähe standen, die das mitbekamen. Es kam zu Diskussionen, und am Ende stand eine Strafverfügung: 70 Euro muss er bezahlen, weil er mit seinem „lauten Rülpsen“ den „öffentlichen Anstand verletzt“ habe. Aus Solidarität wird für diesen Samstag zu einem „LautRülps-Flashmob“ aufgerufen, um „gegen derartige Gummiparagrafen“ und „gegen Polizeiwillkür“ zu demonstrieren. Sebastian Erb