Achtung, Achtung! Der Tag der drohenden Gefahren
: Warnen wie im Wahn

BERLIN taz | Gestern war mal wieder Warntag. Wie aus heiterem Himmel überkommt es dann die ganze Welt. Überall wird gewarnt, dass es nur so eine Art hat: „Altmaier warnt vor Österreichs Kurs in der Flüchtlingskrise“ (dpa); „Verfassungsschutz warnt vor wachsendem Rechtsextremismus“ (Reuters); „Südkorea warnt Nordkorea vor Provokationen“ (dpa); „Rubio warnt vor Wahl von Außenseiter-Kandidat“ (AP); „Deutscher Historiker warnt vor Verklärung Stalins in Russland“ (dpa); „Der US-Süßwarengigant Mars warnt seine Kunden vor dem Verzehr von Süßigkeiten“ (dpa); „Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow warnt vor einer übertriebenen Panikmache gegenüber Flüchtlingen“ (dpa), um nur einige zu nennen. Damit der Sinn der Warnung, auf drohende Gefahren hinzuweisen, nicht durch übermäßiges Warnen aufgeweicht wird, warnen wir deshalb dringend davor, in einen Warnwahn zu verfallen.