Kritik von rechts außen

GLAUBE „Weltverbesserung“ statt „Christuszeugnis“: Evangelikaler murrt über liberale Nordkirche

Die konservative „Sammlung um Bibel und Bekenntnis“ hat der evangelischen Nordkirche vorgeworfen, sie präsentiere sich als „Agentur der Weltverbesserung“. Die Kirche müsse den Menschen Antworten geben auf die wichtigen Fragen nach Tod, Schuld, Leid und Erlösung, erklärte der Vorsitzende, der Hamburger Pastor Ulrich Rüß. Stattdessen gebe es in der Nordkirche „moralistische Stellungnahmen mit Bekenntnisanspruch“ zu Themen wie Klimawandel, Flüchtlingskrise, Gleichstellung, Frieden und Gerechtigkeit. Anlass waren Meldungen, dass 2014 in Hamburg mehr als 12.000 Mitglieder ausgetreten sind.

Die Kirche habe die Menschen in der Ortsgemeinde nur wenig im Blick, kritisierte Rüß. Seelsorge und Verkündigung würden vernachlässigt. Er vermisse, was „Kirche unverwechselbar zur Kirche macht“. Dazu zähle das Reden von Gott, das klare Christuszeugnis und das vorbehaltlose Stehen zur biblischen Wahrheit.

Den Gottesdienstbesuch in Hamburg nannte Rüß „kläglich“. Es sei ein Alarmzeichen, dass in Hamburg nur zwei Prozent der evangelischen Kirchenmitglieder den Gottesdienst besuchen. „Kämen alle kirchlichen Mitarbeiter zum Gottesdienst“, so Rüß, „wären die Kirchen gut besucht.“ (epd)