KINDER

KinderSylvia Prahlsucht nach den schönsten Spielsachen

Analog zu dem bekloppten, aber wahren Spruch „Wie man sich bettet, so liegt man“ muss es doch „Wie man sich hinflezt, so sitzt man“ heißen. Und gerade wenn dem Kind der Hochstuhl am Esstisch unbequem geworden ist, weil die Beine nicht mehr verstaut werden können, der normale Stuhl aber auch noch nicht richtig passt und verrutschende Kissentürme regelmäßiges Gezeter zeitigen, ist es an der Zeit, im großen Stil über passendes Gestühl nachzudenken. Und man wundert sich ja, was für profund praktische Ideen durch Kinderköpfe geistern. Beim Workshop „Achtung Design!“ können sich am Sonntag Kids ab 6 Jahren um 14 Uhr im Kunstgewerbemuseum über das ideale Stuhldesign austauschen und gleich selbst Entwürfe anfertigen. In die Überlegungen werden Fragen wie „Was ist ein eckiger, verspielter, funktionaler, gemütlicher Stuhl?“ und „Welche Merkmale sollte ein Stuhl erfüllen?“ einbezogen (9 €, Anmeldung: 266 42 42 42).

Was macht den Reiz Beethovens für Kinder aus? Die catchy tunes von „Für Elise“ oder das Wissen darum, dass der Komponist so gut wie taub war? Wahrscheinlich beides. Am Sonntag gehen wir in der Urania der Sache weiter auf den Grund. Denn dort veranstaltet das Kammerorchester Unter den Linden um 15 Uhr das Familienkonzert „Für Elise – Wie Beethovens Meisterwerk wirklich entstand …“ Im halb szenischen, halb konzertanten Programm werden Stationen von Beethovens Kindheit im schönen Bonn nachgespielt. Die anwesenden Kinder dürfen sich einbringen und sollen dem Meister bei der Komposition eines „gewissen Albumblattes“ auf die Sprünge helfen. Vielleicht kommt dabei ein „Für Ludwig“ heraus (Karten: 218 90 91, 8,70 € bis 13,20 €).

Und bevor die Märchenhütte ihre Spielzeit beschließt, tingeln wir in den Monbijoupark, dieses kleine Fleckchen Grün, das für die Bevölkerung Mittes als Naherholungsort genügen muss. Zu sehen sind am Samstag und am Sonntag um 15 Uhr und um 16.30 Uhr jeweils im Doppelprogramm in der Wilhelm-Grimm-Hütte „Hase und Igel“ und „Der Fischer un sin Frau“. Auf die anschließenden Gespräche mit den Kids über Habgier und wann man weiß, dass es mit dem Fordern jetzt genug ist, freu ich mich jetzt schon. In der ­Jakob-Grimm-Hütte geht es gleich nebenan mehr um ausgebuffte Plietschness und sinnvolle Überlebensstrategien: „Das tapfere Schneiderlein“ (15 Uhr und 17.30 Uhr) lässt die Einfalt der anderen für sich arbeiten, und bei den „Sieben Geißlein“ (15.30 Uhr) zeigt sich, dass der Wolf aus den schlechten Erfahrungen, die er mit Rotkäppchen machen musste, nix gelernt hat (für Kinder ab 4 Jahre, Karten Tel. 288 86 69 99, 5/9 €).