Chinas Exporte brechen ein

Konjunktur Weltweit schwächelt die Wirtschaft. Ohne China ist der Abschwung kaum aufzuhalten

PEKING/TOKIO dpa | Nicht nur schlechte Wirtschaftsdaten aus Japan – auch China lässt die Sorgen vor einem globalen Abschwung weiter wachsen. Aus der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt kamen am Montag erneut Signale, die dem Pessimismus vieler Ökonomen neue Nahrung geben.

So ging es für den chinesischen Außenhandel im Januar nach einer kurzen Verschnaufpause im Dezember wieder steil bergab. Sowohl die Ausfuhren des „Exportweltmeisters“ als auch die Importe blieben hinter den Erwartungen zurück. Wie die Zollverwaltung in Peking mitteilte, sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahresmonat um 6,6 Prozent. Für die Einfuhren ging es um 14,4 Prozent bergab.

Die Zahlen aus China deuten auf eine weiterhin mangelnde heimische Nachfrage hin. Andererseits zeigen sie, dass wegen der schwächelnden Weltwirtschaft auch die Bestellungen aus dem Ausland weiter abnehmen.

Teilweise sind für die schlechten Zahlen die Feiertage um das chinesische Neujahrsfest in der vergangenen Woche verantwortlich, wie die Analysten Liu Li-Gang und Louis Lam vom australischen Bankhaus ANZ schrieben. Viele Unternehmen versuchten, noch vor Beginn der langen Urlaubszeit um den wichtigsten chinesischen Feiertag ihre Fracht zu verschiffen. Deshalb seien die Exporte im Dezember angestiegen, dann aber im Januar wieder stark zurückgegangen.

Insgesamt lagen Chinas Ausfuhren im ersten Monat des Jahres noch bei 1,14 Billionen Yuan, umgerechnet 155 Milliarden Euro. Die Importe wurden 100,14 Milliarden Euro beziffert.

China hatte 2015 mit 6,9 Prozent das schwächste Wirtschaftswachstum seit 25 Jahren verzeichnet. Die Regierung in Peking versucht, das Wachstumsmodell des Landes umzustellen und von der exportstarken Industrie stärker auf den Dienstleistungssektor umzuschwenken. An den Pekinger Aktienmärkte gab es am ersten Handelstag im „Jahr des Affen“ ausnahmsweise keine wilden Kursschwankungen.