Die Werbepause
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Was soll man sagen … Foto: Die Linke

Spitzenkraft

Wulf Gallert ist eine Herausforderung. „Er kann. Er will. Er wird“, lautet der zentrale Slogan, den sich die Agentur DIG/Trialon ausgedacht hat, um den pausbäckigen 52-jährigen Schnauzbartträger als Spitzenkraft der Linkspartei für die Landtagswahl in Sachsen-Anhalt im März zu präsentieren. Aber was kann, will und wird Gallert? Und: Will man das überhaupt wissen?

Sicherlich ist es selbst im Land der Frühaufsteher eine undankbare Aufgabe, sich eine personalisierte Wahlkampagne für jemanden auszudenken, der das Charisma eines Staubsaugervertreters besitzt. Aber ob es wirklich eine gute Idee war, ihm auch noch neckische Slogans zu verpassen? Denn der „radikal Normale“ (Die Zeit) kann, will und wird nicht nur irgendetwas, er ist es auch schon: „Frauenversteher“.

So steht es zumindest auf einem Wahlplakat, das ihn mit einem Gesichtsausdruck zeigt, der zumindest Interpretationsspielraum lässt. Wenigstens steckt sich Gallert darauf nicht beide Zeigefinger in die Nase, wie auf jenem Plakat, das ihn als „Wirtschaftsversteher“ ausweisen soll.

Im Netz bekommt die eigenwillige PR-Kampagne immerhin Resonanz. So fragte ein Twitter-Nutzer aus Magdeburg: „Möchte Wulf Gallert der nächste Ministerpräsident oder lieber der nächste Bachelor von RTL werden?“ Vieles spricht dafür, dass er beides nicht wird. Obwohl er kann und will. Pascal Beucker