Unterm Strich
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Sänger Dan Hicks ist tot. Der amerikanische Singer-Songwriter verstarb nach Angaben seiner Frau auf seiner Webseite im Alter von 74 Jahren an den Folgen von Rachen- und Leberkrebs. Dan Hicks vereinte in seiner Musik verschiedenste Genres wie Cowboy Folk, Jazz, Country, Swing und Bluegrass. In den 1960er Jahren war er Mitglied der US-Rockband The Charlatans, wo er Schlagzeug spielte. Gemeinsam mit Bands wie Jefferson Airplane und The Grateful Dead waren The Charlatans maßgeblich an der Entwicklung des psychedelischen „San Francisco Sound“ beteiligt. 1967 gründete er seine Band Dan Hicks and His Hot Licks, zu deren bekanntesten Songs „I Scare Myself“ and „Canned Music“ gehören. Hicks bewies in seinen Texten auch immer wieder Humor, was sich etwa in Songtiteln wie „How Can I Miss You When You Won‘t Go Away?“ widerspiegelt. Die Band veröffentlichte mehrere erfolgreiche Alben, löste sich aber 1973 auf dem Höhepunkt ihrer Bekanntheit auf.

Der im Januar verstorbene britische Popsänger David Bow­ie führt nach seinem Tod die deutschen Vinyl-Charts an. Nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK-Entertainment führt Bowies aktuelles und letztes Album „Blackstar“ die Januar-Hitliste auf Platz 1 an. Zusätzlich haben es auch zwei ältere Alben des Musikers in die Top 20 geschafft. Das 2014 erschiene „Nothings Has Changes (The Best of David Bowie)“ landete auf Platz vier, „Five Years (1969–1973)“, das im Herbst 2015 herauskam schaffte es im Januar auf Platz 13.

Auch die britische Rock-Band Motörhead erlebte durch den Tod ihres legendären Frontmanns Lemmy Kilmister im Dezember einen Chartaufschwung. „Bad Magic“, das letzte Album der Band, stieg im Januar von Platz sieben auf Platz zwei und verdrängte damit sogar Adele mit „25“ auf Platz drei.

Gefeiert für seine Klavierkonzerte, verehrt für sein Prélude in cis-Moll: Der große Komponist Sergej Rachmaninow wurde in Russland geboren und starb in den USA. Nun will Russland seinen berühmten Musiker zurück. Rachmaninows Nachfahren sind nicht begeistert. „Die Amerikaner privatisieren auf anmaßende Weise den Namen Rachmaninows, so wie auch die Namen Dutzender und Hunderter Russen, die das Schicksal ins Ausland verschlagen hatte“, polterte Kulturminister Wladimir Medinski schon im vergangenen Sommer. Immer wieder kommt das Thema in Moskauer Kreisen zur Sprache. Doch die Chancen, die sterblichen Überreste tatsächlich zu bekommen, stehen nicht gerade gut. Rachmaninow floh in den Wirren der Oktoberrevolution 1917 vor den Kommunisten zunächst in die Schweiz. Den Höhepunkt seiner Karriere erlebte er in den USA – während in der Heimat seine Musik als „unsozialistisch“ oder gleich „unrussisch“ geächtet wurde. Er starb 1943 als US-Bürger. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Promi-Friedhof Kensico in Valhalla vor den Toren New Yorks. Doch Rachmaninows Grab ist für Medinski ein Ärgernis. In einem „unbefriedigenden Zustand“ sei die Gruft, findet der Minister. Geht es nach ihm, sollen die Überreste des Künstlers nach Nowgorod nördlich von Moskau überführt werden. Dort wollen die Behörden das ehemalige Landgut „Oneg“, wo der 1873 geborene Rachmaninow seine Kindheit verbrachte, bis 2018 zu einer Gedenkstätte herrichten. Auch der russische Starpianist Denis Mazujew, Direktor des Moskauer Rachmaninow-Fonds, sähe das Grab gerne in Russland. Doch ohne die Zustimmung der Nachfahren gehe nichts, betont Mazujew. Und danach sieht es bislang nicht aus. Russland versucht seit Jahren, nationales Kulturgut in der ganzen Welt aufzukaufen und ins Land zurückzuholen.