Hohe Bußgelder für Kartelle

FIRMEN 2008 wurden für illegale Preisabsprachen Strafen von 303 Millionen Euro verhängt

BONN dpa | Das Bundeskartellamt hat im vergangenen Jahr rund 303 Millionen Euro an Bußgeldern wegen verbotener Absprachen verhängt. Dies sei die größte Summe an Strafgeldern seit 2008, sagte eine Behördensprecherin und bestätigte damit einen Bericht der Berliner Zeitung. Damals lag die Summe bei rund 314 Millionen Euro.

Das Bundeskartellamt habe den Kampf gegen die Preisabsprachen verstärkt und dazu drei eigene Abteilungen gegründet, sagte die Sprecherin. Kartelle brächten erhebliche Belastungen für die Verbraucher. Die Behörde schätzt die verbotenen Preisaufschläge auf mindestens 10, in vielen Fällen auch auf bis zu 25 Prozent. Allein 2010 hätten Verbraucher bundesweit rund 750 Millionen Euro draufzahlen müssen, wenn die in die Vorjahren zerschlagenen Kartelle weiterexistiert hätten.

Illegale Absprachen fänden sich in allen Branchen – von Betonpflastersteinen über Feuerwehrfahrzeuge bis zum Chemiegroßhandel. Die höchsten Bußgelder verhängte die Behörde mit insgesamt 124,5 Millionen Euro gegen die Mitglieder des sogenannten Schienenkartells.