„Zeichen der Integration“

Muslimische Gemeinde lädt zum Blutspenden ein

■ 40, studierte Anglistik und Romanistik und arbeitet beim Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Nord-Ost.

taz: Frau Hammerich, Sie laden zusammen mit der Jugendorganisation Ahmadiyya Muslim Jamaat Muslime zum Blutspenden ein. Wieso braucht es für Muslime einen Sondertermin?

Claudia Hammerich: Die muslimische Gemeinde ist selbst auf uns zugekommen, weil sie gern etwas für die Gesellschaft tun und ein Zeichen der Integration setzen wollte. Da hatten sie die Idee zur Blutspendeaktion. Das unterstützen wir natürlich gern.

Es gab schon einen ersten Blutspendetermin für Muslime im September und da kamen nur Männer. Wie wird das heute sein?

Die Gemeinde hat sich jetzt entschieden, den Termin für alle zu öffnen – auch für Nicht-Muslime und natürlich auch für Frauen.

Wie unterscheidet sich diese Blutspendeaktion der islamischen Gemeinde von Ihren sonstigen Terminen?

Da gibt es eigentlich vom Ablauf keine Unterschiede. Aber für uns ist interessant, dass viele Menschen kommen, die nicht deutschstämmig sind. So kommen wir auf eine ganz andere Häufung von Blutuntergruppen und Blutuntergruppenkonstellationen, die sonst eher selten sind. Das ist natürlich nur gut, weil auch im Krankenhaus viele Muslime sind, die behandelt werden müssen, und wir können oftmals noch passgenauer transfundieren, wenn wir mehr Muslime als Spender haben.

Kommen denn zu Ihren sonstigen Blutspendeaktionen keine Muslime?

Es fällt wirklich auf, dass gerade in Ballungsgebieten wie Hamburg leider sehr wenige Muslime kommen. Aber ich glaube, wir könnten in Zukunft mit Terminen, die genau auf diese Zielgruppen zugeschneidert sind, Erfolg haben.  INTERVIEW: ILK

„Muslime spenden Blut“: Samstag, 13–17.30 Uhr, Bait-ul-Rasheed-Moschee, Pinneberger Straße 46