Die Erinnerung an die Geschichte wachhalten

Holocaust Mit Kranzniederlegungen und einer Feierstunde wurde der NS-Opfer gedacht

Am Holocaust-Gedenktag ist am Mittwoch auch in Berlin mit zahlreichen Gedenkveranstaltungen an die Opfer des Nationalsozialismus erinnert worden. Bei der zentralen Feierstunde im Bundestag spannte die amerikanische Schriftstellerin Ruth Klüger einen Bogen von der Geschichte bis hin zur Gegenwart und lobte die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU).

Bei der Gedenkfeier der Bundesbehindertenbeauftragten Verena Bentele im Dokumentationszentrum Topographie des Terrors spielte die aktuelle Politik bezüglich behinderter Menschen eine wichtige Rolle: "Niemand darf heute wegen seiner Behinderung benachteiligt werden", mahnte Bentele. Und machte deutlich, wie wichtig es sei, die Erinnerung an die deutsche Geschichte zur Zeit des Nationalsozialismus wachzuhalten: "Der heutige Tag erinnert uns an die grausamen 'Euthanasie'-Verbrechen während des Zweiten Weltkrieges. Wir dürfen die Vergangenheit nicht vergessen, denn sie ist ein Mahnzeichen unserer Gegenwart", sagte Bentele. So müsse heute dafür gesorgt werden, dass alle Menschen gleichberechtigt leben und teilhaben könnten. Zum Gedenken an die ermordeten behinderten und kranken Menschen legte die Beauftragte zudem einen Kranz am Berliner Gedenkort in der Tiergartenstraße 4 nieder.

Mit der Niederlegung eines Kranzes gedachten auch der Lesben- und Schwulenverband Berlin-Brandenburg (LSVD) und die "Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas" am Denkmal für die im Nationalsozialismus verfolgten Homosexuellen in Berlin-Tiergarten. Unter der NS-Herrschaft sei Homosexualität eine "widernatürliche Veranlagung" gewesen, die es gegolten habe "auszurotten", erklärte LSVD-Geschäftsführer Jörg Steiner bei der Gedenkfeier. (epd)