„Senat beschönigt Situation in Unterkünften“

KRANKHEIT Hamburger Opposition beklagt schlechte medizinische
Versorgung von Flüchtlingen in Erstaufnahmen

Die CDU-Vize-Fraktionschefin Karin Prien will mehr Transparenz über die Lebensbedingungen von Flüchtlingen in Hamburger Unterkünften schaffen. Der Senat beschönige stets die Situation in den Erstaufnahmen, sagt sie. Mitarbeiter der Behörden und medizinisches Personal in den Unterkünften äußerten sich nicht offen über Missstände, da sie berufliche Nachteile fürchteten, vermutet Prien. Sie hätten einen „Maulkorb“ verhängt bekommen.

Die taz hatte über Mangelernährung, kaum stattfindende Kinderarztvisiten und fehlende Kostenübernahmen für medizinische Versorgung berichtet, wenn keine akuten Notfälle vorliegen.

Auch Deniz Celik kritisiert die Gesundheitsversorgung. Der Senat versage„auf ganzer Linie“, sagt Celik. Auch die Verpflegung mit Lebensmitteln in den Unterkünften sei „unzureichend und habe verheerende Konsequenzen für die Kindergesundheit“.

Die Missstände seien seit Monaten bekannt: „Es ist inakzeptabel, dass der Senat trotz der massiven Kritik an den Zuständen in den Einrichtungen bis zum heutigen Tag keine angemessene Gesundheitsversorgung der Flüchtlinge sicherstellt.“

Der Arzt Michael Siazzi engagiert sich in der Gesundheits-AG der Initiative Refugees Welcome Karoviertel. Um den Gesundheitszustand vieler Kinder in den Hamburger Unterkünften zu verbessern, fordert er „regelmäßige Kinderarzt-Visiten in allen Erstaufnahmen.“ mac