Wohin in Bremen?
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Dienstag, 20 Uhr

Unter Schmerz

Nach seinem gestrigen Solo-Auftritt bleibt der bulgarische Performer Ivo Dimchev der Schwankhalle noch für einen weiteren Abend erhalten – dann allerdings hauptsächlich hinter den Kulissen. Elf Studierende seiner Gastprofessur an der Hochschule für Künste präsentieren ihre Abschlussarbeiten: „Offus“ ist eine Reihe experimenteller Aufführungen, die sich irgendwo zwischen Kunst und Musik ums Miteinander und um Wiederholungen drehen. Dimchev ist berüchtigt für Arbeiten, die auch beim Publikum Schmerz- und Schamgrenzen ausloten.

Schwankhalle

Dienstag, 20 Uhr

4 Celli + 1 Klarinette = Hingehen!

Was besteht aus vier Celli und klingt dennoch wie ein Streichquartett? Die Rastrellis. Die vier Musiker spielen eigene Arrangements sowohl für klassische als auch für moderne Stücke aus Jazz, Klezmer, Blues und Pop. Rastrelli heißen sie, weil der St. Petersburger Barock-Architekt Bartolomeo Francesco R. auch so hieß, und weil drei Viertel der Quartett-Mitglieder zwischen seinen Gebäuden aufwuchsen. Dass der Vierte aus Weißrussland stammt, schlägt sich dafür optisch nieder: Das Quartett posiert bevorzugt lässig aufgestützt auf vier strahlend weißen Instrumentenkoffern. So weit, so gut. Und was besteht aus einer Klarinette und unfassbar viel musikalischer Erfahrung? Giora Feidman. Gemeinsam mit den Rastrellis präsentiert er nun ein Crossover-Konzert mit dem schlichten Titel „Cello meets Klezmer“, das wegen seiner musikalischen Potenz aber dennoch zu den beeindruckendsten Ereignissen der aktuellen Konzert-Saison gehören könnte.

Glocke

Freitag, 19 Uhr

Aufklärerinnen

Schelme nerven, wie alle notorischen Klugscheißer, tierisch. Mag ja sein, dass sie am Ende immer Recht haben, aber gerade das macht ihren Triumph ja so berechenbar blöde. Die am Freitag eröffnende neue Gruppenausstellung im Künstlerhaus verspricht da einen Dreh: Hier geht es um die Schelmin. So will die Schau internationaler Künstlerinnen normative Vorstellungen kultureller Archetypen und weiblicher Identität humorvoll, grotesk und thea­tralisch infrage stellen – und sich so den vermeintlichen „Männerjob“ des Aufklärens aneignen.

Künstlerhaus