Einblick (605)

Chris Dreier, Bildende Künstlerin

Foto: Anke Kott

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat Dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

CD: „Die Stadt und das weiße Schlafzimmer von Elsie Loos“ bei Laura Mars. Utopien, Dystopien, Moderne, eigene Welten. Obsessives gefällt mir eigentlich immer.

Welches Konzert oder welchen Klub kannst Du weiter empfehlen?

Madame Claude montags und das NK wegen der Noise- und Experimentalkonzerte.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet Dich zurzeit durch den Alltag?

The Guardian mit dem Observer Magazine am Sonntag. Zurzeit lese ich Philip Mirowski: „Untote leben länger. Warum der Neoliberalismus nach der Krise noch stärker ist“.

Was ist Dein nächstes Projekt?Weitere Gruppenausstellungen zum Thema Nachkriegsarchitektur / Brutalismus / Utopien und eine größere Installation in Kollaboration mit Gary Farrelly: das „Office For Joint Adminis­tra­tive Intellegence“, inklusive Noise­konzert, zum Ende Oktober in Wuppertal in der Galerie Grölle pass:projects.

Zur Person

Chris Dreier wurde 1961 in Wuppertal geboren und lebt seit 1980 in Berlin. Sie war 19821/82 Mitglied bei der Künstlergruppe Die Tödliche Doris und studierte anschließend Visuelle Kommunikation bei Professor Ramsbott an der Berliner UdK. Nach längerer Tätigkeit als Fernfahrerin in den 1990ern begann sie während eines siebenjährigen Auslandsaufenthalts in Schottland mit Malerei und Lochkamerafotografie, mittlerweile arbeitet sie zusätzlich mit Gobelinstickerei, Video und Installation. Sie ist Mitglied mehrerer Noise-/Experimentalbands (Spadelove, Burqamaschinen, Dexia Defunct) und wird vertreten von Laura Mars Grp, Berlin, und Galerie Grölle, Wuppertal. Einige ihrer Arbeiten sind derzeit in der Zwitschermaschine zu sehen (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht Dir am meisten Freude?

Frühmorgens ungestört lesen und recherchieren, auch Sport und Gartenarbeit.