Ungleiche Chancen

KESS-Studie zeigt Benachteiligung von Hamburger Grundschülern mit sozial schwachem Hintergrund auf

Die schulischen Leistungen von Hamburger Grundschülern sind eng mit ihrer sozialen Herkunft verbunden. Dies geht aus dem vertiefenden Bericht zur Untersuchung „KESS 4“ (Kompetenzen und Einstellungen von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 4) hervor, den die Bildungsbehörde gestern vorgestellt hat.

Bei gleichen kognitiven Fähigkeiten habe ein Kind mit sozial starkem Hintergrund eine mehr als zweieinhalbfach höhere Chance, auf ein Gymnasium zu kommen, als ein Kind aus einer „sozial unterprivilegierten“ Lage, so die Studie. Gehe diese mit einem Migrationshintergrund einher, erhöhe sich das Risiko für das Kind, in schulischen Belangen keine Unterstützung durch die Familie zu bekommen.

Erste Ergebnisse von KESS 4 waren bereits im August 2004 bekannt geworden (taz berichtete). In die Studie flossen neben den Lernständen der Viertklässler aus 263 Hamburger Schulen auch die sozialen Rahmenbedingungen ein. Besonders gut schnitten dabei die Grundschulen An der Isebek, Appelhoff, Eckerkoppel, Klein Flottbeker Weg, Oppelner Straße und die Westerschule Finkenwerder ab. Deren Leitern überreichte Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) gestern Büchergutscheine für ihre Bibliotheken im Wert von je 200 Euro. KA