Die Angst vor Anschlägen verhindert Silvester-Feuerwerk

BRÜSSEL/BERLIN dpa/taz | Der Terroralarm in München war nicht der erste Vorfall dieser Art in Deutschland. Im vergangenen Jahr stoppte die Polizei aufgrund von Hinweisen den Karnevalsumzug in Braunschweig. In Dresden wurden im Januar wegen einer angeblichen Bedrohung der Pegida-Umzüge alle Demonstrationen verboten und in Hannover im November aufgrund einer Warnung aus Geheimdienstkreisen kurzfristig ein Fußballländerspiel zwischen Deutschland und den Niederlanden abgesagt. Niemand kam bei diesen Aktionen zu Schaden, doch angesichts der Anschläge in Frankreich reagieren die Sicherheitsbehörden derzeit äußerst sensibel auf entsprechende Informationen.

Nicht anders verhalten sich die Nachbarstaaten: In Brüssel fiel heuer aus Angst vor Anschlägen das traditionelle Silvester-Feuerwerk aus. Die Sicherheit habe nicht gewährleistet werden können, sagte Bürgermeister Yvan Mayeur. In diesem Zusammenhang wurden insgesamt sechs Personen festgenommen. Drei von ihnen kam später wieder frei. Waffen oder Sprengstoff sind bei Durchsuchungen in Brüssel nicht gefunden worden. Die belgische Polizei nahm zudem einen weiteren Verdächtigen im Zusammenhang mit den Anschlägen von Paris am 13. November fest.

In der französischen Hauptstadt wurde aus Vorsicht ein Feuerwerk abgesagt und eine Lichterschau am Arc de Triomphe verkürzt. Viele Soldaten patrouillierten vor Ort und zeigten an Sehenswürdigkeiten verstärkt Präsenz. Der Verkauf und Gebrauch von Feuerwerkskörpern war untersagt.