„Der Druck ist hoch“

Ver.di ruft zu Warnstreik bei Bäderland auf

■ 56, ist Leiterin des Fachbereichs Ver und Entsorgung Ver.di und die Verhandlungsführerin für die Bäderland-Beschäftigten.

taz: Frau Reimann, Sie von der Gewerkschaft Ver.di bestreiken heute mit den Bäderland-Beschäftigten das Hallenbad St. Pauli, warum?

Petra Reimann: Wir wollen dem Arbeitgeber zeigen, dass wir mit dem Angebot, das er vorgeschlagen hat, nicht einverstanden sind – und dass wir für die Verhandlung am Donnerstag ein verbessertes Angebot fordern.

Sie kritisieren, dass die Bäderland-Beschäftigten deutlich schlechter bezahlt werden als die anderer öffentlicher Unternehmen. Was erwarten Sie?

7,7 Prozent mehr Gehalt für zwölf Monate. Bäderland hat schon Zugeständnisse gemacht und drei Prozent für 2013 und weitere zwei Prozent für 2014 angeboten. Das liegt aber wesentlich unter den Abschlüssen im öffentlichen Dienst im vergangenen Jahr.

Was verdienen die Beschäftigten bei Bäderland denn?

Beschäftigte mit Berufserfahrung bekommen bei Vollzeitarbeit rund 2.340 Euro brutto, ohne Weihnachts und Urlaubsgeld. Das ist im Vergleich zu anderen öffentlichen Unternehmen wenig, zumal die Beschäftigten ihre Arbeit zum Teil um 6 Uhr beginnen. Die Bäder sind fast rund um die Uhr geöffnet, auch am Wochenende. Der Druck der Beschäftigen ist hoch.

Bleibt das Schwimmbad auf St. Pauli heute geschlossen?

Das Bad wird nur heute Vormittag geschlossen sein. Das ist ein Warnstreik, der dauert unter vier Stunden.

Wie geht es weiter, wenn Sie und der Arbeitgeberverband bei der Verhandlungsrunde am Donnerstag keine Kompromisslösung finden?

Wir haben für den ersten Warnstreik erstmal ein Bad ausgewählt. Wenn es zu keiner Einigung kommt, folgen weitere Streiks.  INTERVIEW: LKA

Warnstreik im Hallenbad St. Pauli: 6-10 Uhr