Unterm Strich
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Kulturprojekte, die mit kontroversen Themen anecken, könnten es zukünftig finanziell schwer haben in Polen. Kulturminister Piotr Gliński,der im Kabinett den Rang eines stellvertretenden Ministerpräsidenten hat, kündigte in einem Interview mit der rechtskatholischen Zeitung Nasz Dzien­nik an, es werde „ganz sicher Korrekturen geben“ im Bereich der Kulturförderung.

„Künstlerische Freiheit ist sicherlich ein wesentlicher Wert“, betonte Gliński. Aber: „Es gibt keinen Grund, dass Gruppen, die zum Abbau polnischer Kultur, Tradition und Identität beitragen, so wie bisher favorisiert werden.“ So sei in seinem Ressort derzeit eine Analyse des polnischen Theaterlebens in Arbeit, aus der entsprechende Konsequenzen gezogen werden sollen, darunter auch personelle. Staatliche Theater sollten auch eine öffentliche Mission erfüllen, meinte Glinski. „Sie sollen mit unserer Identität,mit der Geschichte, mit dem Kanon kultureller und nationaler Werte verbinden.“

Bei der Filmförderung, so hatten schon Regierungschefin Beata Szydło und Präsident Andrzej Duda angekündigt, sollen Sondermittel bereitgestellt werden, die Filme über die polnische Geschichte fördern. Oscar-Preisträger Paweł Pawlikowski (2015 für „Ida“) befürchtete in Newsweek Polska einen „kindischen Narzissmus“ der neuen Regierenden.