Unterm Strich
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Nach einem Gerichtsstreit will die Berliner Schaubühne ihr Stück „Fear“ in unveränderter Form zeigen. „Meine Inszenierung thematisiert ein sich zunehmend verschärfendes Klima der Angst und der Gewalt in Deutschland“, sagte Regisseur Falk Richter der Deutschen Presse-Agentur. Eine Demo-Organisatorin und eine AfD-Politikerin hatten geltend gemacht, in dem Theaterstück werde ihre Menschenwürde verletzt, indem sie durch das Zeigen ihrer Bilder Zombies gleichgestellt und mit Massenmördern beziehungsweise Neonazis verglichen würden. Das Landgericht sah in der Inszenierung jedoch keinen Eingriff in die Menschenwürde. Jeder Besucher könne erkennen, dass es sich nur um ein Theaterstück handele. Es liege „auch keine schwere Persönlichkeitsverletzung vor“, so das Gericht Mitte Dezember. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.

In Hongkong sind fünf Angestellte eines Verlags verschwunden, der kritische Bücher über China herausgibt. Der Abgeordnete Albert Ho machte das Verschwinden des Verlagsmitarbeiters Lee Bo am Sonntag bekannt und sagte, Hongkong sei geschockt. In den vergangenen Wochen waren bereits vier andere Mitarbeiter des Verlags Mighty Current als vermisst gemeldet worden. Das Unternehmen und sein Buchladen Causeway Bay Bookstore sind für Bücher über politische Skandale in China bekannt. Unter den Vermissten ist auch ein Miteigentümer des Verlags. Der amtierende Sicherheitsminister John Lee versicherte, die Polizei ermittle aktiv in dem Fall. Hongkong gehört zwar zu China, hat aber als Sonderverwaltungszone besondere Rechte. 2014 hatte es monatelang Demonstrationen für mehr Demokratie gegeben.

Seit November leitet Eike Schmidt, Kunsthistoriker aus Freiburg, in Florenz die Uffizien. Er ist einer von 20 „neodirettori“, den neuen Direktoren der größten italienischen Museen, mit deren Hilfe die Regierung in Rom das behäbige italienische Museumswesen flottmachen will. Sieben von ihnen sind Ausländer, aus Deutschland stammen auch die neue Leiterin der Galleria dell’Accademia in Florenz, Cecilie Hollberg, und der Direktor des Archäologischen Parks in Paestum, Gabriel Zuchtriegel. In den Uffizien mit ihren um die 10.000 Gemälden, 180.000 Zeichnungen und Druckgrafiken, ihren unzähligen Skulpturen, Fresken und Möbeln gibt es für Schmidt viel zu tun. „Zunächst einmal möchte ich wirklich die Besuchererfahrung verbessern“, sagt der neue Chef. „Ein Besuch in den Uffizien, das ist für viele Menschen ein Tag in ihrem Leben, und sie kommen nie wieder zurück. Und ich möchte nicht, dass die Leute sich dann einfach nur an lange Schlangen erinnern, sondern ich möchte, dass sie wirklich die Kunstwerke im Kopf bewahren.“