Freier Eintritt zur Kultur

Hürden Manche bleiben fern, weil sie sich das Ticket nicht leisten können: Sollte man da was tun? Und was könnte das sein?

Die letzten beiden Stunden sind frei: Prado in Madrid   Foto: dpa

Die Lösung

betr.: „Selbstausbeuter im Spagat“, taz.nord vom 12./13. 12. 15

Tja wie so oft: Die Lösung wäre ein bedingungsloses Grundeinkommen. JAEHN, taz.de

„Zahl was du willst“

betr.: „Selbstausbeuter im Spagat“, taz.nord vom 12./13. 12. 15

Tja, das ist tatsächlich ein Dilemma: Am Ende zahlt immer irgendjemand – sei es in bar oder nur durch unentgeltliche Arbeit.

Die meisten Aussichten sehe ich in dem „Zahl was du willst“-Modell. Eine Entlohnung findet statt und wird - mit einem romantischen Gefühl verbunden - weniger als Eintrittspreis sondern mehr als politisches Statement verstanden. Also genau das wonach jeder Individualist sucht an dem der mehr oder minder konkrete Verdacht knabbert ein Teil des Kapitalismus zu sein ;-)

Das ganze möchte ich ohne Wertung verstanden wissen, ich unterstütze selbst ein paar mehr oder minder skurrile Projekte weil mir die Vorstellung gefällt wie sie sich in der durchorganisierten Welt behaupten. Es gibt übrigens ganze Kirchen die sich seit Jahrzehnten mit dem „Zahl was du willst“ über Wasser halten. QUESTOR, taz.de

Völliger Irrsinn

betr.: „Eintritt frei!“, taz.nord vom 12./13. 12. 15

Gibt es sinnvolle Berechnungsmodelle zur Ermittlung von den tatsächlichen Kosten, die über Eintritte beglichen werden müssten?

Sind die Kosten einer Sonderausstellung die Grundlage für eine Kosten/Nutzen Rechnung für Museen?

Wie werden die Gehälter des festen Personals (von Aufsichten bis Kuratoren), die Gebäudekosten (Wartung, Heizung/Kühlung, Strom, etc.) in diese Rechnung mit einbezogen?

Stellt man sogenannten Unternehmensberatern die Frage, ob Sponsorenmittel eine Ausstellung verteuern oder verbilligen, erhält man eine verblüffende Antwort: sie verteuern die Kosten.

Alles völliger ökonomischer wie bildungspolitischer Irrsinn, dank neoliberaler Ideologie.

Soweit Museen sich als allgemeine Bildungseinrichtungen verstehen und sich im öffentlichen Besitz befinden, sollte der Eintritt, auch für Sonderausstellungen, kostenlos sein.

Die derzeitige Handhabung festigt die bildungsbasierte Klassentrennung, die Pierre Bourdieu in seinen Untersuchungen festgestellt hatte. WILFRIED WANG, taz.de