Autos verlangsamt

TEMPO Rot-grün bremst den Verkehr und erntet dafür Kritik von der Opposition und Handelslobbyisten

Auf Kritik von CDU, FDP und Handelskammer und Speditionsgewerbe ist das jetzt von SPD und Grünen in der Baudeputation beschlossene Verkehrskonzept gestoßen.

Es sieht vor, dass die Kurfürstenallee sowie die Richard-Boljahn-Allee in Schwachhausen und der Vahr durchgängig nur noch mit Tempo 50 (statt bisher mit 70) befahren werden dürfen. Außerdem werden drei neue Ampelkreuzungen für Fußgänger eingerichtet. Im weiteren Verlauf gilt in der Östlichen Vorstadt auf der Bismarckstraße – stadteinwärts zwischen St. Jürgen-Straße und Dobbenweg – künftig Tempo 30, stadtauswärts zwischen Osterdeich und Georg-Bitter-Straße Tempo 40.

Das Umweltressort erhofft sich eine deutliche Lärmminderung in der Östlichen Vorstadt sowie weniger Feinstaub- und Stickoxid-Belastung. Demgegenüber wird der Fahrzeitverlust auf dem 800 Meter langen Teilstück in der Bismarckstraße auf „unter eine Minute“ beziffert, auf der Kurfürsten- sowie die Richard-Boljahn-Allee sind es etwa drei Minuten. Die Handelskammer spricht dennoch von „nicht akzeptablen Fahrzeit- und Fahrtwegeverlängerungen“.

Aus CDU-Sicht machen sie Maßnahmen insbesondere im Nordosten „überhaupt keinen Sinn“: „Keine andere Stadt käme auf die Idee, einen Autobahnzubringer mit Ampeln voll zu stellen“, sagte der CDU-Politiker Heiko Strohmann mit Blick auf die Richard-Boljahn-Allee. Er spricht von einer „Gängelung der Autofahrer“. Auch der Verein Bremer Spediteure reagierte „mit Empörung“.

Außerdem sie die Finanzierung des Projekts – es soll etwas mehr als eine halbe Million Euro kosten – „keineswegs gesichert“. Auch die FDP lehnt das Konzept als „wenig ausgewogen“ ab. Während sich die FDP vor allem um den fließenden Verkehr sorgt, fürchtet die CDU „weiteren Kaufkraftverlust“ für die City. mnz