Unterm Strich
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Musikersterben: John „Brad“ Bradbury, Schlagzeuger der Specials, ist mit 62 Jahren gestorben. Das teilte seine Familie auf der Webseite der Band mit. Der in Coventry geborene Bradbury trat den Specials 1979 bei. Die Band war eine der bekanntesten Gruppen des sogenannten „2-Tone“, der zweiten Welle des Ska, die Ende der siebziger Jahre in der Abenddämmerung der Punk-Ära entstand.

Zu ihren populärsten Stücken gehört „Ghost Town“; später nahm die Band unter dem Namen The Special AKA „Nelson Mandela“ auf, einen der wichtigsten Protestsongs überhaupt, der auch zum Charthit avancierte. Bei der Reunion-Tour 2009 spielte Bradbury wieder mit. In seinem Spiel vereinte er den Druck des Punk mit dem lässigen Beat von Rocksteady- und Reggae-Bands aus Jamaika.

Auch der Musiker Guru Josh, der 1990 einen europaweiten Hit mit dem Song „Infinity“ hatte, ist im Alter von 51 Jahren gestorben. Das berichtete The Guardian online unter Berufung auf den Agenten des Musikers. Danach starb Paul Walden, wie Guru Josh mit richtigem Namen hieß, am Montag auf Ibiza. Über die Todesursache wurde zunächst nichts bekannt.

Ein weiterer großer Verlust: Die Zerstörung archäologischer Stätten im Nahen Osten hat nach Darstellung des Unesco-Welterbezentrums dramatische Ausmaße angenommen. „Es wird in einem bislang einzigartigen Ausmaß zerstört und geplündert“, sagte Direktorin Mechtild Rössler in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur in Paris.

Satellitenbilder zeigten, dass die antiken Stätten mittlerweile „wie ein Schweizer Käse“ aussähen. Dadurch verschwinde nicht nur bedeutendes Kulturerbe. „Auch ein Teil der Geschichte geht dadurch verloren“, sagte Rössler.

Die Kulturgüter würden vermutlich über den Libanon oder die Türkei nach Westeuropa geschmuggelt, in die Golfstaaten oder nach Nordamerika. Die Gefahr bestehe, dass illegal ausgeführte Objekte für die nächsten zehn Jahre verschwänden.

„Wir können viel tun, nur brauchen wir dazu die Hilfe aller“, kritisierte die deutsche Geowissenschaftlerin. Die Unesco sei nur so stark, wie die Staaten sie stark haben wollen. Rössler war in diesem Jahr zur Direktorin des Unesco-Welterbezentrums ernannt worden.