Tödliche Verwechslung

Bluttransfusion Eine Frau stirbt in Duderstadt, nachdem ihr das falsche Blut verabreicht wurde. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen fahrlässiger Tötung

Eine 81-jährige Patientin soll im Duderstädter St.-Martini-Krankenhaus gestorben sein, nachdem die Ärzte vor einer Operation am Bein den Namen und damit die Blutgruppe der Frau verwechselt haben. Und das gleich zweimal hintereinander. Die Staatsanwaltschaft Göttingen hat deshalb nun Ermittlungen gegen zwei Ärzte wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet und ein rechtsmedizinisches Gutachten in Auftrag gegeben. Das soll klären, ob die Blutgruppenunverträglichkeit die Todesursache war.

Dies erklärte Stefan Studenroth, Leitender Oberstaatsanwalt der Ermittlungsbehörde. Das Krankenhaus selbst habe Polizei und Staatsanwaltschaft eingeschaltet und die Ermittlungen dadurch ausgelöst. Florian Grewe, Sprecher des Klinikbetreibers Vinzenz-Verbund Hildesheim, bestätigte, dass es am 6. Dezember einen Todesfall „nicht-natürlicher“ Ursache gegeben hat. „Es ist für uns zutiefst bedauerlich, die Mitarbeiter sind erschüttert“, sagte Grewe und beteuert, es handele sich um einen Einzelfall. Das Krankenhaus unterstütze die Ermittlungen nach besten Kräften, und er betont, die Ärzte seien inzwischen nicht mehr in der Klinik tätig.

Nachdem ein Anästhesist die „sehr ähnlichen Vor- und Nachnamen“ der narkotisierten Patientin verwechselt und die Frau daraufhin eine Konserve mit falscher Blutgruppe erhalten habe, sei die Patientin auf die Intensivstation verlegt worden, berichtet das Göttinger Tageblatt. Dem Bericht zufolge habe der Mediziner kaum Deutsch gesprochen und den Irrtum deswegen möglicherweise nicht bemerkt.

Auf der Intensivstation soll die zuständige Ärztin eine weitere Bluttransfusion veranlasst haben, ohne die Übereinstimmung der Blutgruppen erneut zu prüfen. Wieder soll der Patientin Blut einer falschen Blutgruppe zugeführt worden sein. Auch die Staatsanwaltschaft bestätigt eine „mögliche Verwechslung“ der Patientennamen. mac