In Sachen Spenden immer noch erstklassig

Parteispenden Nur die CDU kassierte 2015 mehr Großspenden als die FDP. Die Linkspartei ging leer aus

BERLIN taz | Zum Ende des Jahres gab’s mal wieder eine schöne Bescherung: 110.000 Euro spendete Südwestmetall im Dezember an die Grünen. Auf den Verband der Metall- und Elektroindustrie Baden-Württemberg kann sich die Partei verlassen, jedenfalls seit dem Regierungsantritt Winfried Kretschmanns im Ländle. Nur die CDU bekam mit 150.000 Euro noch mehr von der Arbeitgebervereinigung.

Ansonsten jedoch machten Großspender 2015 einen Bogen um die Grünen, ebenso wie um die Linkspartei. Dafür konnte sich die nicht im Bundestag vertretene FDP über insgesamt 550.000 Euro freuen. Womit sie nur knapp hinter der CDU rangiert, die 580.000 Euro einstreichen konnte. Die SPD kassierte hingegen lediglich Großspenden in Höhe von 220.000 Euro. Die größte Einzelspende ging dieses Jahr an die kleine MLPD: Von einem Oberhausener Privatmann erhielt sie 252.400 Euro. Diese Summen ergeben sich aus einer aktuellen Aufstellung der Bundestagsverwaltung.

Das tatsächliche Ausmaß der Zuwendungen an die Parteien lässt sich daran allerdings nicht ablesen. Denn nur Spenden über 50.000 Euro müssen unverzüglich angezeigt werden. Genaueren Aufschluss über das gesamte Spendenaufkommen eines Jahres geben daher erst die Rechenschaftsberichte der Parteien, die für 2015 erst noch erstellt werden müssen. Sponsoren etwa auf Parteitagen dürfen aber geheim bleiben.

Pascal Beucker