Was tun in Hamburg?
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Mi, 23.12., bis Mo, 28.12, 20 Uhr, Alma Hoppes Lustspielhaus

Ohne Oma

„Wer nimmt Oma?“, „Wer nimmt Oma diesmal?“, „Wohin mit Oma?“, „Wo bleibt Oma?“, „Wer nimmt Oma? Neu!“ Der von ihm jedes Jahr ein wenig anders gestellten Frage geht Kabarettist Hans Scheibner selbst seit 16 Jahren erfolgreich aus dem Weg: Auch dieses Jahr ist er mit seinem Weihnachtsprogramm bei Alma Hoppe zu sehen und kichert gemeinsam mit der längst zur zweiten Familie gewordenen Fangemeinde über Ersatzweihnachtsmänner, Möchtegern-Superstar-Engel und verarmte Bankvorstände.

So, 27.12., 21 Uhr, Logo

Heimorgelkönig

Der Hagener Alleinunterhalter und begeisterte Tennissockenträger Rainer Limpinsel alias Mambo Kurt beherrscht sein Geschäft aus dem Effeff. Schon mit 14 Jahren ließ er als westdeutscher Meister im Heimorgelspielen die Herzen aller Musikbegeisterten höher hüpfen. Acht Jahre später begann dann der Aufstieg zum unangefochtenen „King of Heimorgel“, als er im kleinen Kreis anfing, Slayer und Metallica auf seinem mittlerweile über 25 Jahre alten altmodischen Gerät zu interpretieren. Legendär ist bis heute seine Walzer-Version von „Enter Sandman“. Aus Rage Against The Machine wird eine Swing-Band, Nirvana spielen Mambo und Tina Turner wird zur Highspeed-Polka-Königin.

Di, 29.12, 21 Uhr, Knust

Scheitern für Liebe

„Es ging elfmal schief, das ist die Bilanz, also gib mir eine zwölfte Chance“: Ein wenig klingt es so, als singe Hamburgs notorisch verkanntes westfälisch-hanseatisches Ex-Punk-Alleinunterhalter-Wunder Bernd Begemann auf seiner – inoffiziell gezählt – zwölften Hitsammlung „Wilde Brombeeren“ nicht eines seiner berüchtigten, ach so wahren Liebeslieder, sondern bilanziere insgeheim die eigene Karriere. Denn während ehemalige Weggefährten längst leichtfüßig die Charts stürmen, steht der ewig missverstandene „Soul Survivor“ immer noch nur in den kleineren Clubs auf der Bühne.

 Aber viel am Hut mit all den erfolgreichen Barden dieses Landes hat er ohnehin nicht. Dafür liebt er die wahre Liebe viel zu sehr. Und die bekommt er ebenso zurück, wie er sie gibt. Manchmal die ganze Nacht lang. Weil die Leute einfach nicht nach Hause gehen wollen. Und Begemann auch nicht.

So, 27.12., 21 Uhr, Fabrik

Musiksammler

Ein riesiges selbst gebautes Saitentambourin, selbst gebastelte Monochorde, eine pakistanische Handgeige, eine chinesische Erhu: mit jedem Album stoßen neue Instrumente zu den 17 Hippies. Seit 20 Jahren versehen die 13 MusiksammlerInnen traditionelle Musik aus Osteuropa, Frankreich, den USA oder Afrika mit einer „Berliner Prägung“.

Mi, 30.12, 21 Uhr, Markthalle

Immer weiter

Sich Sachen zu verkneifen, das ist alles andere als „sein Ding“. Vor ein paar Jahren hat deshalb auch der unvermeidliche Kai Havaii seinen Beitrag „Hart wie Marmelade“ ins Regal „Rocker-Leben in der westdeutschen Provinz“ gestellt. Und der Mann kann da ja auch mit einigem aufwarten: eingerahmt von Heroin kennt er so ziemlich alle Drogen, die man auf dieser Erde finden kann, hatte selbstverständlich jede Menge Liebschaften und weiß nicht nur vom steilen Aufstieg, sondern auch vom noch viel steileren Untergang zu berichten.

 Über die literarische Güte des Buchs mag man streiten – und viele haben das getan. Aber eines weiß man danach in jedem Fall: der Mann macht unbeirrt einfach immer weiter. Seine entsprechend immer wieder irgendwie und in irgendwelchen Zusammensetzungen zum Leben erweckte Band Extrabreit treibt er also auch diesen Winter wieder per „Weihnachts-Blitz-Tournee“ durchs Land. MATT