Mit dem Rollstuhl sicher durch die Innenstadt

BARRIEREFREIHEIT Wege, Restaurants und vieles mehr sind nun in einem neuen Stadtführer verzeichnet

Fußgängerbrücken in Hamburg sind so gut wie nie barrierefrei

Ein neuer Stadtführer für die Hamburger Innenstadt gibt Auskunft über barrierefreie Wege. Verzeichnet sind dort rund 1.200 Geschäfte, Restaurants, Arztpraxen und Kirchen, die für Rollstuhlfahrer gut erreichbar sind. Die 110 Seiten starke Broschüre im Taschenformat ist kostenlos und liegt an vielen Stellen aus, teilte der Kirchenkreisverband Hamburg am Mittwoch mit.

Projekt-Initiator Axel Staeck vom Verein „Barrierefreies Hamburg“ hat sein Projekt aber auch auf andere Bevölkerungsgruppen ausgerichtet. „U-Bahn-Treppen oder zu klein bedruckte Schilder sind auch für Eltern mit Kinderwagen und ältere Menschen hinderlich.“ Finanziert wurde das Projekt unter anderem vom Kirchenkreisverband Hamburg. Schirmherrin ist Bischöfin Kirsten Fehrs.

Rund 120 „Barriere-Scouts“ waren für das Projekt in Altstadt, Neustadt und Hafen-City unterwegs und notierten, wo Rollstuhlfahrer an Treppen scheitern, Ampeln kein Signal für Blinde haben oder Gehörlose im Straßenverkehr gefährdet sind. Jeweils ein behinderter und ein nichtbehinderter „Scout“ testeten Museen, Behörden und Kreuzungen.

Staeck sieht seinen Stadtplan auch als Beitrag für eine alternde Gesellschaft. „Barrierefreiheit geht jeden an“, sagt der engagierte Ehrenamtler, der im Hauptberuf eine Kommunikationsagentur leitet. Hamburgs Fußgängerbrücken etwa seien so gut wie nie barrierefrei.

Ein Internetauftritt ist für März geplant. Dann sollen die Infos auch über www.hamburg-barrierefrei.de zugänglich sein. User können sich dann online eine optimale Route zusammenstellen, um etwa mit Bus und Bahn ungehindert zum Ziel zu kommen.  (epd)