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"Etwas weniger voll"

MARKT In der Unteren Rathaushalle endet die Ausstellung der Bremer Kunsthandwerker

Tobias Harjes

58, ist gelernter Gürtler und Metallbildhauermit einer Metallkunstwerkstatt in Schwanewede.

taz: Ist die Weihnachtsausstellung der Bremer Kunsthandwerker die Erweiterung des Marktes draußen, Herr Harjes?

Tobias Harjes: Mein Vater hat diesen Weihnachtsmarkt vor 46 Jahren ins Leben gerufen. Damals gab es diesen großen Weihnachtsmarkt draußen auf dem Marktplatz aber noch gar nicht.

Also ist der Kunsthandwerkermarkt eigentlich das Original?

Nein, so würde ich das nicht sagen. Es gab 30 Jahre zuvor hier auch schon einen Weihnachtsmarkt, aber eher sporadisch. Erst die letzten Jahrzehnte wurde es hier voller.

Ist das eine reine Verkaufsausstellung?

Ja. Kunsthandwerker produzieren schöne Dinge, die sie hier verkaufen wollen. Insgesamt sind in diesem Jahr 25 Aussteller dabei, dazu Amnesty International und Terre des Hommes. Die hat mein Vater damals angesprochen. Wir sind ein freier Zusammenschluss von professionellen Kunsthandwerkern, die ihre Werkstatt in und um Bremen haben oder ursprünglich hatten und sich mittlerweile zerstreut haben, bis nach Portugal oder Chile. Unser Anspruch ist der eigene Entwurf und die handwerkliche Herstellung oder Veredlung, vom Unikat bis zur kleinen Serie.

Heute ist der letzte Tag. Wie fällt Ihre Bilanz aus?

Gemischt! Ich habe das Gefühl, draußen ist es etwas weniger voll als im letzten Jahr. Das kann am Wetter liegen, vielleicht auch an den Anschlägen von Paris, man weiß es nicht genau. Ich selbst habe bisher etwas weniger verkauft als im letzten Jahr, aber die Hoffnung stirbt zuletzt. Ich bin aber auch auf die Werbewirkung so einer Ausstellung angewiesen.

Was genau verkaufen Sie?

Vor allem Bronzeleuchter und Schalen. Unsere Metallwerkstatt wurde von meinem Großvater gegründet, der damals noch mit Heinrich Vogeler zusammen in Worpswede gearbeitet hat. INTERVIEW: Jan Zier

11 bis 19 Uhr, Untere Rathaushalle

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