WÜRDIGUNG
: Bekenntnis kritisch hinterfragt

Gegen alle politischen Versuche einer ideologischen Vereinnahmung der Kirche wandte sich am 11. Januar 1933, drei Wochen vor Adolf Hitlers Ernennung zum Reichskanzler, die Mehrheit der Altonaer Pastoren. Dabei erinnerten sie auch an den Altonaer Blutsonntag ein halbes Jahr zuvor. Lange wurde das „Altonaer Bekenntnis“ nach dem Ende der nationalsozialistischen Herrschaft als ein Akt des Widerstandes in Anspruch genommen, auch wenn die Altonaer Kirchen sich nach 1933 weitgehend dem Nationalsozialismus unterordneten und ihn nicht selten auch unterstützten. Achtzig Jahre nach seiner Proklamation wird morgen Abend im Kollegiensaal des Altonaer Rathauses das Altonaer Bekenntnis gewürdigt und kritisch hinterfragt. Welche Bedeutung hatte das Bekenntnis seinerzeit? Gegen wen richtete es sich und welche theologischen Überzeugungen standen dahinter? Vorträge beschäftigen sich unter anderem mit dem Verhältnis von Kirche und Gesellschaft in Hamburg und Altona am Ende der Weimarer Republik, mit dem Bekenntnis als kirchenpolitischem Ereignis und seinen personellen Konsequenzen, ein Podium diskutiert, was schließlich bleibt.  MATT

■ Fr, 11. 1., 18 Uhr, Kollegiensaal des Altonaer Rathauses, Platz der Republik