Zschäpe will es schriftlich

NSU-PROZESS Anwalt der Hauptanklagten kündigt für heute eine Erklärung an

MÜNCHEN afp | Im Münchner NSU-Prozess will die Hauptangeklagte Beate Zschäpe nur schriftliche Fragen des Gerichts beantworten. Seine Vorstellung sei, einen Fragenkatalog vom Gericht zu bekommen, diesen mit Zschäpe zu besprechen und dann schriftlich zu beantworten, sagte ihr Verteidiger Mathias Grasel am Dienstag. Zschäpe wolle am Mittwoch über ihn eine Erklärung abgeben, mit den Fragen würde er sich dann später beschäftigen.

Der Vorsitzende Richter Manfred Götzl ließ zunächst offen, ob er sich darauf einlassen wird. Bislang stellte er nur mündliche Fragen. Zschäpe machte im Prozess bisher keine Angaben zu der dem NSU angelasteten Mordserie. Medienberichten zufolge ist sie psychisch und physisch angeschlagen. Auf die Frage des Richters, wie es ihr gehe, antwortete sie aber laut Götzl „gut“.

Mehrere Nebenklagevertreter äußerten Skepsis vor der Zschäpe-Erklärung. Sie habe keine große Hoffnung, weil sie einfach glaube, „dass da nicht die Wahrheit gesagt wird“, sagte Gamze Kubaşık, die Tochter eines NSU-Mordopfers.

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