Die an den Rand Gedrängten

TERROR Wie lässt sich verhindern, das junge Männer und Frauen nach Syrien gehen, um für den „Islamischen Staat“ zu kämpfen?

Kämpfer in Mossul: Was bringt junge Menschen dazu, freiwillig in den Dschihad zu ziehen?  Foto: Reuters

Alle mitnehmen

„Sie fühlten sich abgelehnt“, taz.nord vom 28./29.11.15

Es braucht eben einen Sozialstaat und ein Bildungssystem, das alle Leute mitnimmt. Wie wär‘s denn, wenn wir dazu einfach beim Geheimdienst-Budget etwas abzwacken? SCHULLE UND STULLE, taz.de

Keine Antwort

„Sie fühlten sich abgelehnt“, taz.nord vom 28./29.11.15

@Schulle und Stulle Sozialstaat und Bildung sind nicht taugliche Antworten auf alle Fragen! Angefangen von den Terroranschlägen am 11. September 2001 stammen ein großer Teil der Terroristen zumindest aus der Mittelschicht, viele hatten ein abgeschlossenes Studium und waren vor ihrer Radikalisierung berufstätig mit geregeltem Einkommen. Was soll diesen Leuten der Sozialstaat bieten?

Wenn es sich allein um monetäre oder bildungspolitische Probleme handeln würde, weshalb breitet sich der Terror nur im islamistischen Zusammenhang aus, nicht etwa in den Armutsregionen Afrikas, Südamerikas oder in Thüringen und Berlin? STEFAN WEINERT, taz.de

Zu spät

„Sie fühlten sich abgelehnt“, taz.nord vom 28./29.11.15

@Stefan Weinert Oder im NSU oder in den ständig brennenden Wohnungen durch rechtsextreme Brandstifter oder „Leute aus der Mitte der Gesellschaft“?

Nein, mit Bildung kann man nicht jeden erreichen. Aber schon eine Menge Entlastung. Prävention ist oft wesentlich wirkungsvoller als Überwachung. Leider wird in Überwachung einfacher Geld gesteckt. Da ist es aber schon zu spät. SASCHA, taz. de

Neue Heimat

„Sie fühlten sich abgelehnt“, taz.nord vom 28./29.11.15

Die französische Jugend in den Vorstädten von Paris, Marseilles und anderen Städten hat vor fünf Jahren um Aufmerksamkeit geschrien. Nun haben sich einige anderweitig Bestätigung gesucht... und manchem hat die Ideologie des IS eine neue Heimat geboten. Ähnlich haben sich viele in Deutschland orientiert. Ein Gemeinschaftswesen muss in Bildung, Chancen, Werten (ja, liebe CSUgida), Anerkennung und Gemeinschaftssinn ALLE mitnehmen. ROBBY, taz.de

Alle Chancen

„Sie fühlten sich abgelehnt“, taz.nord vom 28./29.11.15

@Robby Falsch: Die entsprechenden Personengruppen haben hier alle Chancen, sie müssen sie nur wahrnehmen. Wenn Gewalttäter randalieren, oder Menschen ermorden, ist dies niemandes Schuld, außer die der Gewalttäter selbst. Ich persönlich habe diese Entmündigung von angeblich benachteiligten Gewaltmenschen satt. Auf ihre Art unterstützt sie sogar die Pegidaargumente, nach dem Motto: „Der Migrant kann ja nicht anders!“, wenn auch die Vorzeichen andere sind. Natürlich können Millionen Migranten in Europa anders. Wenn wir das Konzept der individuellen Verantwortung aufgeben, werden wir den Terror nie besiegen. AARON KUNZ, taz.de

Fantasie-Islam

„Sie fühlten sich abgelehnt“, taz.nord vom 28./29.11.15

Mich haben Zahlen im neusten Sternnachdenklich gemacht:

In Deutschland zählt man 470 Gefährder, also solche, denen man zutraut, in den nächsten Monaten Gewalt zu begehen – in Syrien, in Frankreich, oder in Aachen.

In Frankreich schätzt man etwa 4.000 Menschen als Gefährder ein. Beinahe das Zehnfache.

Das hat also eine ganze Menge zu tun mit nicht gelungener Integration.

Die wenigsten Islamisten kommen aus konservativ-muslimischen Elternhäusern. Deren Eltern gehen freitags nicht in die Moschee, halten sich im Ramadan nicht ans Fasten. Es ist also kein traditioneller, es ist ein Fantasie-Islam, in dem die sich einspinnen. SEERÄUBERJENS, taz.de