JA, JA, JA! KÖLNER, LASST DEN DOM EINSTÜRZEN!

Die Kirche in ihren Fundamenten zu erschüttern, das schafft niemand. Wirklich niemand? Da gibt es doch noch die Kölner: „Neue U-Bahn-Linie sorgt für Erschütterungen im Kölner Dom“, meldete dapd gestern. Kaum war die Meldung im Wahrheit-Büro verlesen, brach schier nicht enden wollender Jubel aus. Was wir alten Kirchengegner seit mindestens zweitausend Jahren vergeblich versuchen, das besorgen die unterirdischen Domstädter kurzerhand selbst. „Ja, ja, ja, Kölner! Ihr schafft das!“, feuerten wir die Trümmerexperten vom Rhein an. Denn wer, wenn nicht die Kölner Klüngelbande, könnte der Kirche aus dem Untergrund heraus den entscheidenden Schlag versetzen und sie endgültig zum Einsturz bringen. Was wäre das für ein gigantisches Zeichen, wenn der wacklige Dom kopfüber in den großen Strom stürzen würde. O gloria in excelsis deo. Ehre sei Gott in der Höhe, dass er dies erhebende Schauspiel zulässt. Und Ihr Kölner: Schnell noch ein paar Hektoliter Kölsch hinter die Grinsebinde gegossen – und dann aber mit einem fröhlichen Lied auf den Lippen ans Werk: „Mer losse d’r Dom enstööze en Kölle …“