LeserInnenbriefe
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Akribisch informiert

betr.: „Man muss doch mal die Vernunft im Dorf lassen“,taz vom 8. 12. 15

Lieber Dieter Wischmeyer, jetzt muss ich dir aber mal heftig widersprechen. Es stimmt, dass die Stuttgarter etwas schwer in die Gänge kommen, gern dem alten Trott folgen, aber wenn die wegen Stuttgart 21 auf die Straße gehen, dann brennt’s wirklich. Die haben sich nämlich akribisch informiert, weil ihr Lebensnerv, ihre Thermallandschaft, auf dem Spiel steht! Das totale Verkehrschaos haben sie schon dank grandioser Fehlplanung. ILONA HORN, Marburg

Es geht um Bequemlichkeit

betr.: „Promikonzert. Use your rights!“, taz vom 7. 12. 15

Nein, ich bin nicht der Meinung, dass es in Ordnung ist, wenn die Prominenz zur Klimakonferenz in Paris mit dem Privatjet anreist. Das kann sie schließlich genauso gut mit einer Linienmaschine. Da geht es einfach um Bequemlichkeit, und man mag sich fragen, ob die nicht dann auch im Alltag dieser Leute praktiziert wird. Machen die ihr Licht aus, da, wo sie es gerade nicht brauchen? Drehen die die Heizung runter und ziehen sich lieber ein bisschen wärmer an? Lassen die ihr Auto stehen, wenn es irgend geht? Ich habe meine Zweifel. Natürlich ist es lobenswert und wichtig, dass die sich zu Wort melden. Aber zu Wort melden ist leicht, Klimaschutz im Alltag zu praktizieren, schon deutlich anspruchsvoller und unbequemer. LISA BÄUML, Bremen

Behäbiges Rechtssystem

betr.: „Leider verjährt“, taz vom 8. 12. 15

Kaum etwas, wofür ich der taz dankbarer bin, als dass sie die Haasenburg-Prozesse in Gang gebracht hat. Kaum etwas, das mich mehr in Rage bringt als unser behäbiges Rechtssystem. Kaum etwas, das mich mehr schaudern lässt als der Verdacht, dass es bei uns einen gewollten rechtlich gedeckten Täterschutz gibt mit langjähriger Tradition. „Der Staat gegen Philipp, Lena und so viele Namenlose“. HILDEGARD MEIER, Köln