Protest gegen Zapfenstreich

BERLIN dpa ■ Etwa 1.500 Menschen haben am Mittwochabend in Berlin nach Polizeiangaben gegen den Großen Zapfenstreich der Bundeswehr vor dem Reichstagsgebäude protestiert. Die Demonstranten folgten dem Aufruf eines Aktionsbündnisses von mehr als 30 linken Gruppen, unter ihnen die Berliner Linkspartei und die Jungsozialisten. Die Veranstalter sprachen von rund 2.500 Demonstranten. Auch mehrere Bundestagsabgeordnete der Linkspartei reihten sich in den Protestzug vom Alexanderplatz in Richtung Reichstag ein. Das Parlaments- und Regierungsviertel war schon am Nachmittag abgeriegelt und mit 600 Feldjägern und 1.300 Polizisten gesichert worden. Nach Abschluss der Militärzeremonie vor dem Reichstag kam es zu vereinzelten gewalttätigen Auseinandersetzungen. Mehrere Demonstranten wurden festgenommen. Polizisten wurden mit Flaschen und Feuerwerkskörpern beworfen. Zwei Beamte wurden leicht verletzt. Die Polizei dementierte gestern Berichte, wonach sie gegen Demonstranten mit Schlagstöcken vorgegangen sei. Anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Bundeswehr waren erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Soldaten zu einem Großen Zapfenstreich, dem höchsten militärischen Zeremoniell, vor dem Reichstag aufmarschiert. Unter den Gästen waren Bundespräsident Köhler und Nato-Generalsekretär Jaap de Hoop Scheffer.