Einigkeit in Sicht

WINDMESSE Im Streit zwischen Hamburg und Husum zeichnet sich mit viel Optimismus eine Lösung ab

Vorsichtiger Optimismus herrscht jetzt im Streit um die Windmesse zwischen Husum und Hamburg. Der Konflikt werde sich „irgendwie auflösen in den nächsten Wochen“, so ein Eingeweihter zur taz.nord. Keiner der Beteiligten habe ein Interesse, den Streit weiter zu schüren. Dennoch sei die Husumer Wind-Energy „eine echte Marke, die wir in Schleswig-Holstein nicht einfach aus der Hand geben“, stellt der Kieler Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) klar: „Insofern müssen die Gespräche in diese Richtung geführt werden.“

Unter der Moderation von Uli Wachholtz, Präsident der Unternehmensverbände (UV Nord), verhandeln die Messegesellschaften aus Hamburg und Husum über die Fortführung der Messe. Seit 1989 findet die „Husum Wind“ alle zwei Jahre in der nordfriesischen Kreisstadt statt. Aus kleinen Anfängen hat sie sich zur bedeutendsten Windenergiemesse der Welt entwickelt.

Zusammen mit dem Verband der Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) will deshalb die Hamburger Messe eine konkurrierende Windschau künftig zeitgleich zur Husumer Messe in der Hansestadt durchführen. Das hat zu einem heftigen Streit zwischen den Messegesellschaften und auch zu heftigen Verstimmungen zwischen den SPD-geführten Landesregierungen von Hamburg und Kiel geführt. Der Konflikt sei schwieriger und komplizierter als in der Öffentlichkeit dargestellt, hatte Wachholtz am Mittwoch eingeräumt. Doch habe „die Politik im Hintergrund immer eine ausgleichende Rolle gespielt“.

Die Hamburg Messe will sich zum Stand der Verhandlungen nicht äußern: „Wir haben Vertraulichkeit vereinbart“, sagt Messesprecher Karsten Broockmann. Ebenso schweigsam ist die Husumer Messesprecherin Catherine Diethelm. Über die Erfolgsaussichten der laufenden Gespräche wolle sie „nicht spekulieren“. Für Minister Meyer indes ist die Richtung klar: „Die wirtschaftlichen Interessen aus Husumer Sicht müssen gewahrt werden.“  SVEN-MICHAEL VEIT