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POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Der Oranienplatz wird am Freitag wieder einmal zum Schauplatz von aktiver und engagierter Flüchtlingspolitik, und zwar beginnt dort schon zur Mittagszeit (um 13.30 Uhr) die Demonstration „Nein zu erneuter Gesetzesverschärfung! Ja zu Solidarität!“, die sich gegen die bereits beschlossenen Asylrechtsverschärfungen wendet, mit denen wohl die SPD, die CDU/CSU, aber auch große Teile der Bündnisgrünen ihren Kotau vor der AfD machen wollen. Dass inzwischen die sehr sehr bösen Clowns von den „Wir sind das Volk“-Bewegungen mit ihren abstrusen „Argumenten“ und ihrem merkwürdigen „Wissen“ die Politik in Deutschland aktiv prägen, obschon sie selbst nirgends regieren, und, mehr noch, die Regierenden allesamt verhaften, aufhängen oder zumindest der Schande preisgeben wollen, ist eine bemerkenswerte Angelegenheit. Offenkundig regiert da das Volk doch. Leider aber nur mit seinen blödesten Vertreter_innen. Die Flüchtlinge jedoch, die es trifft, haben nichts zu lachen, ganz im Gegenteil.

Am Samstag wird dann unweit vom Oranienplatz, nämlich am Heinrichplatz (ab 16 Uhr), für die Menschen und die Volksverteidigungskräfte in Rojava gesammelt, und das mithilfe einer Videokundgebung. Ziel ist es dabei, die Menschen in dieser permanent vom IS bedrohten Stadt – oder besser: Ruinenstadt – sowohl moralisch und als auch finanziell zu unterstützen und gleichzeitig der islamistischen Terrortruppe die Stirn zu bieten.

Am Montag wird dann in der K19 (Kreutziger Straße 19, 20 Uhr) nicht nur restlos gesund, weil biovegan geschmaust, sondern es werden zudem noch zwei hochinteressante alternative schulische Institutionen vorgestellt. Zum einen das Ghana Permaculture Institute, zum anderen die altehrwürdige Schule für Erwachsenenbildung im Kreuzberger Mehringhof. Beide Institutionen denken gerade über eine internationale Partnerschaft nach. Grund genug, die Projekte einmal genauer vorgestellt zu bekommen.

Am Dienstag schließlich wird ebenfalls etwas vorgestellt, diesmal nämlich die ebenfalls altehrwürdige Zeitschrift telegraph, die der Oppositionsbewegung in der DDR entstammt und auch heutzutage noch in Opposition zu den Mächtigen und ihren willigen Helfershelfern steht. In der Schankwirtschaft Baiz (Schönhauser Allee 26a, 19 Uhr) lesen daher Jannis Poptrandov, Florian Ludwig, Peter Körig, Susanne Noack, Robert Mießner und Karsten Krampitz, Letzterer wird über brennende Pastoren sprechen, andere über grüne Nazis und die Räumung der Mainzer Straße. Allesamt sind dies Texte aus der neuesten Ausgabe. Ein runder Abend mithin.

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