Galerie

KLEMMS
: Urbanes Erinnern
des Civil Rights
Movement

Aus der Serie „MLK Blvd. (Martin Luther King Boulevard)“, 2015, 24 x 30 cm Foto: Peggy Buth / Klemm‘s Berlin

Zwölf Monate reiste Peggy Buth durch den Mittleren Westen der USA, fotografierte Spuren der Bürgerrechtsbewegung im urbanen Raum und sammelte Filmaufnahmen. In der Ausstellung „The Politics of Selection – Vom Nutzen der Angst“ präsentiert sie ihre Erinnerungsarbeit, die stadtpolitisches Kalkül auf Geschichtsschreibung von unten treffen lässt. Die vielen Überschreibungen, die ein Ort wie der Martin Luther King Boulevard in St. Louis, Mississippi, erfahren hat, sind auf 81 Archivdrucken nachvollziehbar: Aufnahmen heute leer stehender Geschäfte und Wohnhäuser sind kombiniert mit Momentaufnahmen aus den 1950 bis 70er Jahren. Referenzen auf Polizeigewalt und Gentrifizierungsgeschichte sind zu lesen. Auch wie sich ehemalige Bewohner_innen des in den 1970er Jahren an rassistischer Stadtplanung gescheiterten und schließlich abgerissenen Pruitt-Igoe-Projekts regelmäßig zur Reunion treffen. Indirekt wird auch ein Bogen zur heutigen „Black Lives Matter“-Bewegung geschlagen, denn Ferguson gehört zum St. Louis County. Am Dienstag lädt die Künstlerin zum Sprechstück „MLK Blvd. – Hate Speech“ mit 15 Akteur_innen, bei der Blogeinträge zu Pruitt-Igoe gelesen und diskutiert werden.

Bis 19. 12., Di.–Sa., 11–18 Uhr; Sprechstück: 8. 12., 20 Uhr, Prinzessinenstr. 29