Der Widerstand der Katholiken lässt nach

Sakralbau Erzbischof Heiner Koch stellt Kostenschätzung für Hedwigs-Kathedrale vor

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch will im ersten Halbjahr 2016 über den umstrittenen Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale entscheiden. Zur Diskussion stehen eine gründliche Sanierung des ältesten katholischen Sakralbaus in der Bundeshauptstadt oder eine Sanierung verbunden mit einer umfassenden Umgestaltung des Innenraums. Gegen die letztere Variante gebe es nach wie vor massiven Widerstand unter den Berliner Katholiken, sagte Koch am Donnerstag in Berlin. Allerdings wachse die Zahl derjenigen, die zum Einlenken bereit sind.

Für beide Varianten haben zwei Architekturbüros im Auftrag des Erzbistums die möglichen Kosten ermittelt. Demnach wird eine bloße Sanierung mit knapp 17 Millionen Euro veranschlagt, Sanierung und Umbau schlagen mit etwa 43 Millionen Euro zu Buche. Beide Varianten sollen auf einem Fachsymposium Mitte Dezember diskutiert werden, kündigte der Erzbischof an. Im Anschluss werde er die Voten der zuständigen Gremien Diözesanrat, Diözesanvermögensverwaltungsrat, Domgemeinde, Metropolitankapitel und Priesterrat einholen. „Dann werde ich eine Entscheidung treffen“, sagte Koch.

Bei der Gestaltung des Kirchenraums von St. Hedwig seien hohe Erwartungen zu erfüllen. Er selbst wünsche sich einen Raum, der Kirche gerecht wird und von dem sich auch kirchenferne Menschen angesprochen fühlen, betonte der Erzbischof.

Zur Umgestaltung der Zentralkirche der Berliner Katholiken war ein Architektenwettbewerb ausgelobt worden. Der im Juli 2014 vorgestellte Siegerentwurf sieht eine „Neuformulierung und -interpretation“ des pantheonartigen Zentralraums vor. Dazu gehört die Schließung der breiten Mitteltreppe hin zur Unterkirche, eine mobile Bestuhlung und ein neuer Standort des Altars. (epd)