Specht der Woche
: Lieber ohne Bundeswehr

Foto: Zeichnung: Christian Specht

Christian Specht, 45, ist politisch engagiert und unter anderem Mitglied im Behindertenbeirat in Berlin-Friedrichshain-Kreuzberg sowie im Berliner Rat der Lebenshilfe. Er hat ein Büro in der taz und zeichnet. Wenn er es zulässt, zeigt die taz sein Bild der Woche.

Gestern hat die taz auf einer ganzen Seite eine Anzeige der Bundeswehr gedruckt. Das regt mich auf. Und nicht nur mich, es wird viele wütende Leserbriefe geben, da bin ich mir sicher.

Mein Bild zeigt deshalb heute eine Grenze. Mit Wachturm, einer hohen Mauer und Stacheldraht. Solche Grenzen kennen wir noch, es gab früher genau so eine an der Autobahn bei Zehlendorf. Auf meinem Bild bewacht ein Panzer die Grenze. Auch das war damals in Berlin so.

Aus Protest habe ich an den Panzer ein Peace-Zeichen gemalt. Das steht für Frieden, im Gegensatz zur Bundeswehr. Ich frage mich: Wem bringt es eigentlich etwas, dass Soldaten im Krieg sterben? Ihren Familien bringt das nichts, so viel ist klar.

Anstatt einfach eine Anzeige zu drucken, sollte die taz die Bundeswehr lieber zu einer Diskussion einladen. Es gibt den Förderkreis Darmstädter Signal, das ist eine Gruppe aus kritischen Soldaten. Denen könnte man ruhig Raum geben in der taz, das wäre wenigstens mal interessant. Protokoll: PEW