LeserInnenbriefe
:

taz bremen | Pieperstr. 7 | 28195 Bremen | briefe@taz-bremen.de| www.taz.de

Die Redaktion behält sich Abdruck und Kürzen von Leserbriefen vor.

Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Wie kommt das bei den Geflüchteten an?

betr.: „Neue Aufgabe für alte Einrichtung“, taz.bremen vom 13.  11. 15

Immer stärker wird die Bundeswehr zur Versorgung von Flüchtlingen herangezogen. Da die Bundeswehr nicht zuletzt wegen ihrer Auslandseinsätze ein Imageproblem in der deutschen Bevölkerung hat, tut solch ein ziviler Einsatz ihrem Ansehen sicher gut. Doch er sollte nicht davon ablenken, dass die Bundeswehr von der Bundesregierung hauptsächlich als Mittel zur Erhaltung deutscher Macht- und Wirtschaftsinteressen weltweit eingesetzt wird, wie es den Verteidigungspolitischen Richtlinien zu entnehmen ist.

Etwa 35 Milliarden Euro gibt Deutschland deshalb jährlich für sein Militär aus. Wie sehr könnte mit diesem Geld den Flüchtlingen und anderen Bedürftigen in Deutschland geholfen werden! Und hat wohl mal jemand daran gedacht, wie es bei den Flüchtlingen ankommt, die vor Kriegen geflohen sind, in denen sie Soldaten Gräueltaten haben begehen sehen (vielleicht sogar mit Waffen aus deutscher Produktion) und nun werden sie hier von Soldaten in Uniform versorgt?

Gewiss, diese Soldaten wollen ihnen nichts Böses, sondern Gutes tun, aber ob die von Traumata betroffenen Psychen der Flüchtlinge das merken? Es wäre gut, dass, wenn schon unbedingt Soldaten in den Flüchtlingsunterkünften arbeiten, sie es in Zivil tun.

JOACHIM FISCHER, Sprecher der Pusdorfer Friedensgruppe