in aller kürze
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Brandanschlag: „Drogen statt Fremdenfeindlichkeit“

„Keinen fremdenfeindlichen Hintergrund“ habe der Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Lilienthal im Februar, sagt die Staatsanwaltschaft. Sie ermittelt gegen einen 15-Jährigen und zwei Männer im Alter von 22 und 23 Jahren als Tatverdächtige. Die drei legten Teilgeständnisse ab, wie die Polizei mitteilte. Als Motiv hätten sie Rache wegen nicht bezahlter Drogen angegeben, eine politisch motivierte Tat könne ausgeschlossen werden. Die Verdächtigen sollen einen Molotowcocktail gegen die Fassade eines Hauses geworfen haben, in dem 15 Flüchtlinge untergebracht waren. Das Feuer war nicht auf das Gebäude übergesprungen. Der Staatsschutz der Polizei hatte wegen versuchter schwerer Brandstiftung ermittelt.  (dpa, taz)

Tagung im „Valentin“

Der Umgang mit Großbauten aus der Nazi-Zeit steht im Mittelpunkt einer Fachtagung, die am Montag in Bremen beginnt. Die Experten treffen sich in der vor einer Woche eröffneten nationalen Gedenkstätte U-Boot-Bunker „Valentin“. Auf Einladung der Landeszentrale für politische Bildung Bremen wollen Stadtplaner, Denkmalpfleger, Historiker, Museumsfachleute und weitere Experten über die baulichen und denkmalpflegerischen Herausforderungen der NS-Bauten diskutierten und sich enger vernetzen. Wie der U-Boot-Bunker „Valentin“ seien die NS-Großanlagen unübersehbare Zeugen der baulichen Veränderungen Deutschlands durch den Nationalsozialismus und dessen Herrschaftsanspruchs, hieß es. Sie spiegelten die politische, wirtschaftliche, künstlerische und wissenschaftlich-technische Praxis zwischen 1933 und 1945 wider. Dazu gehörten neben der früheren Entwicklungsstätte der V2-Waffen in Peenemünde das Kraft-durch-Freude-Seebad Prora auf der Insel Rügen oder das Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Auch der Flughafen Tempelhof in Berlin oder das Volkswagen-Werk in Wolfsburg gehörten zu den Großbauten, die während des NS-Regimes errichtet wurden. Die jeweilige Gewichtung der Arbeit in den genannten Gedenkstätten zwischen Technik- und Opferperspektive ist sehr unterschiedlich.  (epd, taz)

CDU: „Sportvereine nicht gefährden“

Die CDU warnt vor einer „Gefährdung der Sportvereine durch den langfristigen Hallenentzug“. Weil deren Turnhallen „mangels vom Sozialressort erschlossener Alternativen“ zur Unterbringung von Flüchtlingen genutzt werden, drohe den Vereinen erheblicher Mitgliederschwund und damit die Grundlage des Vereinslebens und der -finanzierung. Es sei „paradox“, dass die Sportvereine „als bedeutende Integrationslotsen in den Stadtteilen in existenzielle Nöte kommen“.  (taz)

Offene Tür im Fallturm

Mehr als 7.000 Experimente wurden seit der Eröffnung des Fallturms am Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation im Jahr 1990 durchgeführt. Für die Versuche gibt es eine Kapsel, die mit einer Geschwindigkeit von bis zu 170 Kilometern pro Stunde in einen Auffangbehälter stürzt. 4,7 Sekunden befindet sie sich dabei in Schwerelosigkeit. Zum Jubiläum wird es an diesem Sonntag einen Tag der offenen Tür in der Forschungseinrichtung geben.  (dpa)