LeserInnenbriefe zu verschiedenen Themen

Gewogen und zu leicht befunden

betr.: „Gabriel beglückt Heckler & Koch“, taz vom 10. 11. 15

Wieder einmal Heckler & Koch, eine dieser renommierten deutschen Skandalfirmen, die Tod und Zerstörung säen und Menschen aus ihrer angestammten Heimat vertreiben!

Sie zu unterstützen in Zeiten der Flüchtlingsströme aus dem Nahen Osten, ist in höchstem Maße verachtenswert.

Wirtschaftsminister Sigmar Ga­briel soll sich nicht herausreden mit bestehenden Verträgen, die von der Vorgängerregierung abgeschlossen wurden. Wer das, was er vor der Wahl verspricht, in Regierungsverantwortung vergisst, der wird gewogen und zu leicht befunden.

IRMGARD KONRAD, Paderborn

Feldexperiment?

betr.: Bundeswehranzeige, taz vom 12. 11. 15

Es ist gruselig. Und ich kann mir das nur so eklären: Die taz versucht mittels eines psychologischen Feldexperiments (die eine Hälfte der gedruckten taz enthält die ganzseitige Bundeswehr-Werbung, die andere Hälfte nicht) herauszubekommen, inwiefern sich die gute alte semi-linke bis linke Leserschaft in Zeiten von Geflüchteten und Maizièrescher Abschieberhetorik noch über so kleine Übel wie die Bundeswehr aufregt. Oder ist es so banal, dass Ihr doch einfach mehr Geld benötigt? Wenn dem so ist, vielleicht finden sich ja ein paar noch nicht verprellte taz-LeserInnen, die ihre Genossenschaftsteile erhöhen, um nie wieder derartig widerwärtige Werbung in ihrer Zeitung sehen zu müssen. Wie wäre das? Dann könnte auf diese Seite gedruckt werden, was wirklich zählt – die Frisuren deutscher PolitikerInnen zum Beispiel.

GERHARD REESE, Jena

Unbekümmert

betr.: „Er hat die Haare schön“, taz vom 10. 11. 15

Wenn Pubertierende krank werden, weil sie merken, dass sie nicht das richtige Outfit tragen, so mag das verständlich sein. Den Druck, der von ihrer Umgebung mit dem Ziel des Gleich-Gleichen auf sie ausgeübt wird, erträgt manch eine/r nicht. Anton Hofreiter offenbar schon. Er ist ein Erwachsener. Dennoch sehen Sie, Herr Gessler, nun gerade in seiner Unbekümmertheit gegenüber dem Äußeren ein politisches Manko. Sie beanstanden seine Frisur! Wieso, verstehe ich nicht. Wie hat sich die Presse über Fischers Turnschuhe ereifert! Über Schröders Armani-Anzüge, die offenbar einem Proletensohn nicht zustanden. Und wie lange war Merkels Topffrisur ein Thema für Witzereißer? Es hat nichts daran geändert, dass jede/r von ­ihnen die Republik für eine mehr oder weniger kurze Zeitspanne verändert hat. BARBARA HÖHFELD,

Frankfurt am Main

Schweres Gerät im Vorgarten

betr.: Bundeswehranzeige, LeserInnenbriefe, taz vom 13. 11. 15

Was für eine Heuchelei!

Wo waren die Leserbriefschreiber, als die große Flutkatastrophe im Oderbruch war? Wer hat das schwere Gerät im Vorgarten stehen?

In Friedenszeiten, wo man (und frau) die Bundeswehr angeblich nicht braucht, wird nur geschimpft und drauf rumgehackt. Ich frage mich nur, wer alles nach der Bundeswehr schreit, wenn diese schönen und friedlichen Zeiten vorbei sind?

Wahrscheinlich gehen die Leserbriefschreiber als Flüchtlinge dann mit Kind und Kegel in ein anderes Land und bitten um Asyl!

ANJA SULZBERGER, Daisendorf