Selbstverletzung in Abschiebehaft

Weil ihm in den nächsten Tagen die Abschiebung droht, hat sich ein Algerier am Sonnabend selbst verletzt. Der 30-Jährige habe im Abschiebegewahrsam in Köpenick eine Münze sowie eine zwei mal sechs Zentimeter große Befestigungsschelle eines Heizungsrohrs verschluckt. Dies teilte die Polizei am Sonntag mit. Bei einer Röntgenuntersuchung im Krankenhaus seien die Gegenstände im Magen zu sehen gewesen. Mit einer Operation unter Narkose wurden sie von Ärzten entfernt, hieß es. Nach Abklingen der Betäubung und mit ärztlichem Einverständnis sei der Mann in der Nacht wieder in die Haftanstalt zurückgebracht worden. „Es kommt immer wieder zu solchen Vorfällen. Daran kann man sehen, wie verzweifelt die Leute sind. Abschiebehaft und Abschiebung ist Unrecht“, sagt Georg Classen vom Berliner Flüchtlingsrat. epd, taz