WASG sieht Rot-Rot

WASG-Mehrheit will zur PDS, wenn die nicht mehr mit der SPD koaliert. WASG-Minderheit geht selbst das zu weit

Die Verhandlungen über einen Zusammenschluss mit der Linkspartei.PDS haben noch gar nicht begonnen, da kommt es innerhalb der WASG bereits zum Zerwürfnis. Am Freitag trat Landesvorstandsmitglied Barbara Suhr-Bartsch aus dem Vorstand aus. „Ich fühle mich hintergangen“, sagte Suhr-Bartsch.

Hintergrund ihres Rücktritts ist ein seit Wochen schwelender Streit über den Umgang mit der Linkspartei. Während die Fraktion um Suhr-Bartsch auf Fundamentalopposition setzt und eine Fusion mit der Linkspartei ablehnt, gibt es im Vorstand eine hauchdünne Mehrheit, die für eine gemeinsame Kandidatur bei den Abgeordnetenhauswahlen 2006 eintritt. Am Freitag kam es zum Eklat, als sich mit 6 zu 4 Stimmen die Fusionsbefürworter mit einem Antrag durchsetzten, in dem es heißt, dass ein gemeinsamer Wahlkampf mit der Linkspartei zwar ausgeschlossen wird, falls diese für eine Fortsetzung der rot-roten Koalition wirbt. Doch anders, als Suhr-Bartsch will, wird eine gemeinsame Kandidatur weiterhin angestrebt. Beim Landesparteitag Ende November soll der Antrag den Mitgliedern vorgelegt werden. Auch der Landesvorstand wird neu gewählt. Suhr-Bartsch ließ offen, ob sie erneut kandidiert. FELIX LEE