LeserInnenbriefe
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Früher dachte niemand an Protest

betr.: „Wir sprechen uns vor Gericht“, taz.hamburg vom 4. 11. 15

Als die vielen ostdeutschen Flüchtlinge 1945 nach Westdeutschland kamen, wo ohnehin auch tausende Ausgebombte untergekommen waren, da wurde einfach verfügt: Wer viel Wohnraum besitzt, ist verpflichtet, Flüchtlinge aufzunehmen! Auch damals war die Zeit nicht absehbar, wann der beschlagnahmte Wohnraum wieder frei wurde; die Flüchtlinge blieben jedenfalls auf Dauer. Niemand dachte an Protest. Man nahm hin, was sein musste. Damals war es ein innerdeutsches Problem, das ist wahr. Heute ist es allerdings ein historisches Ereignis, dessen Dimensionen von uns noch gar nicht absehbar sind. Die Bezugsfertigkeit der geplanten Häuser in Klein Borstel darf angesichts der bevorstehenden Wintertemperaturen keinesfalls weiter verzögert werden. Flüchtlingsnachbarschaften sind durchaus nicht existenzbedrohend!  Ursula Wilmsmeyer, Hamburg

Die Spiele spalten

betr.: „Stimmzettel wandern in den Müll“, taz.hamburg vom 3. 11. 15

Die Kritik am etwas missglückten Volksentscheid greift zu kurz. Das eigentliche Problem besteht darin, dass ausgerechnet in den besonders von Olympia betroffenen ärmeren Vierteln Veddel sowie Grasbrook viele Hamburger gar nicht am Referendum teilnehmen dürfen, weil sie Immigranten sind, die keinen deutschen Pass besitzen. Was SPD und Grüne sehr genau wissen dürften, da sich hier im krassen Gegensatz zu anderen reicheren Stadtteilen so gut wie keine der offiziellen Kampagnenplakate befinden. Deswegen spalten die Spiele eher und erscheinen eher

bedenklich als glaubwürdig  RASMUS P. HELT, Hamburg